Zweisprachige Bahnhof-Schilder in Kärnten und Burgenland
Man trage auch eine besondere gesellschaftliche Verantwortung, erklärte Johann Pluy, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur, am Montag: "Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, entsprechend dem Volksgruppengesetz, schrittweise bestehende Bahnhofsschilder in den definierten Gemeinden auszutauschen." Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) sagte, bei der Mobilitäts- und Energiewende gehe es nicht nur um Technisches, "sondern um Vieles, was unsere Demokratie und uns als Gesellschaft ausmacht", und zwar um "Repräsentation, Vielfalt und Teilhabe". Und für den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ist die zweisprachige Beschilderung "ein weiteres wichtiges Zeichen der Wertschätzung der slowenischen Volksgruppe in Kärnten".
Bahnhöfe mit neuen, zweisprachigen Schildern sind in Kärnten (slowenische Volksgruppe) Wiederndorf-Aich - Vidra vas-Dob, Bleiburg - Pliberk und Bleiburg Stadt - Pliberk mesto, bereits zweisprachig ist die Tafel am Bahnhof St. Michael ob Bleiburg - Šmihel pri Pliberku. Im Burgenland (kroatische Volksgruppe) gibt es künftig zweisprachige Schilder an den Bahnhöfen Wulkaprodersdorf Haltestelle (Umbenennung in Wulkaprodersdorf Rathausgasse) - Vulkaprodrštof Rathausgasse, Neudorf - Novo Selo, Pama - Bijelo Selo, Parndorf - Pandrof und Parndorf Ort - Pandrof mjesto.
Lob für diese Maßnahme kam vom Rat der Kärntner Slowenen. Allerdings machte man bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam, dass es in amtlich zweisprachigen Orten auch mehrere Autobushaltestellen gebe, die lediglich in Deutsch beschriftet sind.
Zusammenfassung
- Die ÖBB werden bis Ende 2024 sieben Bahnhofsschilder in Kärnten und Burgenland zweisprachig gestalten, darunter Wiederndorf-Aich - Vidra vas-Dob und Wulkaprodersdorf Haltestelle - Vulkaprodrštof Rathausgasse.
- Johann Pluy, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur, betont die gesellschaftliche Verantwortung der ÖBB, während Bundesministerin Leonore Gewessler die Bedeutung von Repräsentation, Vielfalt und Teilhabe hervorhebt.
- Der Rat der Kärntner Slowenen lobt die Maßnahme, weist aber auf fehlende zweisprachige Autobushaltestellen in amtlich zweisprachigen Orten hin.