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"Chaos" und "Schock": Zeugen in Furcht bei Trump-Attacke

Das Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump am Samstag hatte international für Entsetzten gesorgt. Den Sicherheitskräften werden Mängel attestiert. Auch Augenzeugen pflichteten dieser Auffassung bei. "Sie taten so, als wüssten sie nicht, was los ist", sagte ein Zeuge. Weitere berichteten von Momente des "Schocks" und "Chaos".

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania angeschossen und am Ohr getroffen worden. Der mutmaßliche Täter und ein Zuseher starben. Zwei weitere wurden schwer verletzt. 

Die Ermittlungen zum Vorfall laufen auf Hochtouren. Das Motiv wirft derzeit noch viele Fragen auf. In Kritik stehen auch die Sicherheitskräfte, die laut Augenzeugen zu langsam reagiert hatten. 

"Wir haben gesehen, wie ein Kerl am Dach herumgekrochen ist. Er war klar, dass er ein Gewehr dabei hatte. Die Polizei ist unten herumgelaufen. Wir haben auf das Dach gezeigt. Sie haben so getan, als wüssten sie nicht, was los ist", erzählte ein Teilnehmer der Veranstaltung dem US-Sender CNN. Dann habe er Schüsse gehört. 

Video: Trump-Attentat "gefährliche Situation" für Wahlen

"Oh mein Gott, irgendwas ist passiert" 

Hautnah miterlebt hat das Attentat auch der "New York Times"-Fotograf Doug Mills. Er, der seit 1983 Präsidenten für die US-Zeitung porträtiert, gehörte zu den wenigen Bildberichterstattern, die wenige Schritte von Trumps Pult entfernt waren, als die Schüsse fielen.

Mills habe bei den plötzlichen Knallgeräuschen zuerst an ein Auto und nicht an Schüsse gedacht, sagte Mills der Zeitung. "Ich machte weiter Fotos. Er (Trump) ging hinter dem Pult zu Boden, und ich dachte, "oh mein Gott, irgendwas ist passiert".

Er habe die Bühnenseite gewechselt, um einen besseren Blick auf Trump zu bekommen, und habe ihn weiter fotografiert. "So zäh, wie er in dem einen Bild mit seiner Faust aussah, sehr kämpferisch, so völlig erschöpft sah er in meiner nächsten Aufnahme aus. Sehr, sehr schockiert."

Während mehr als 35 Jahren Bildberichterstattung über US-Präsidenten habe er stets befürchtet, einmal in solch eine Lage zu geraten, erzählte Mills weiter. "Ich habe mich immer gefragt, was ich in dieser Situation machen würde. Ich hoffe, ich bekomme die richtige Aufnahme. Ich hoffe, ich werde nicht selbst angeschossen."

Video: US-Experte zu Trump-Attentat

"Es brach Chaos aus" 

Beruflich vor Ort war auch eine Reporterin einer US-amerikanischen Lokalzeitung. "Ich habe die Schüsse gehört und plötzlich haben sich alle geduckt. Eine Frau hinter mir fing an zu beten. Danach wurden wir evakuiert", erzählt sie CNN. "Ich war in Schock. Ich wusste nicht, was geschah. Ich war fassungslos. Alle waren wie benommen", sagte sie. 

Weitere Besucher:innen erzählten dem US-Sender, dass Leute übereinander gefallen sind. "Es war verrückt, es ist Chaos ausgebrochen", so eine Frau. 

ribbon Zusammenfassung
  • Das Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump am Samstag hatte international für Entsetzten gesorgt.
  • Den Sicherheitskräften werden Mängel attestiert. Auch Augenzeugen pflichteten dieser Auffassung bei.
  • "Sie taten so, als wüssten sie nicht, was los ist", sagte ein Zeuge.
  • Weitere berichteten von Momente des "Schocks" und "Chaos".