APA/APA/AFP (Archivbild)/VYACHESLAV OSELEDKO

"World Nomad Games" in Astana eröffnet

In Astana, der Hauptstadt Kasachstans, sind am Sonntag die 5. "World Nomad Games" eröffnet worden. Es ist der größte sportliche Wettkampf der Welt nach den olympischen Spielen und konzentriert sich auf Traditionen der Nomadenvölker mit 21 Bewerben wie Pferderennen, Ringen und Bogenschützenturniere. Mit dabei sind 2.800 Sportler aus 89 Ländern. Sechs Tage lang finden die Bewerbe in mehreren Austragungsorten wie dem Astana Arena Stadion oder der Kazanat-Pferderennbahn statt.

Der kasachische Staatspräsident, Qassym-Schomart Tokajew, hob am Sonntag in seiner Eröffnungsrede im voll besetzten Astana Area Stadion die gemeinsamen Traditionen der Nomadenvölker in Zentralasien und die friedensstiftende Ausrichtung sportlicher Wettkämpfe hervor. Die "World Nomad Games" wurden erstmals 2014 ausgetragen. Zuletzt stiegen die Spiele 2022 im türkischen Iznik.

Im ausverkauften Stadion mit mehr als 30.000 Zusehenden zogen Sonntagnachmittag die 89 nationalen Teams in alphabetischer Reihenfolge ein. Die meisten Sportler kommen aus zentralasiatischen Staaten, aber auch aus Kanada, Russland, der Türkei, den USA sowie zwölf EU-Staaten, darunter Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien, Ungarn und Österreich, das mit drei Teilnehmern im "Kasachischen Ringen" antritt. Ungarn zählt mit dem auch dort beliebten Bogenschützenturnier zu Pferd - genannt Turan - und einem Wettringen unter Reitern ("Audyspak") zu den wichtigeren Teilnehmer-Ländern, deren Sportler um insgesamt 97 Medaillen antreten. So hat sich auch Ungarns Premierminister Viktor Orban so wie alle Staats- und Regierungschefs der zentralasiatischen Länder zu den Spielen angesagt.

Die Bewerbe gehen auf Traditionen der Nomadenvölker zurück und umfassen Pferderennen mit Bogenschützen, Jagd mit Greifvögeln sowie diverse Kampfsportarten wie Ringen, an denen Männer und Frauen teilnehmen. Auch der kasachische Nationalsport "Kokpar" steht auf dem vielseitigen Programm: Dabei kämpfen zwei Reiterteams um einen Sandsack, früher ein kopfloser Ziegenkadaver, der in ein Tor geworfen wird.

Neben Fußball - Kasachstan ist, weil ein kleiner Teil des Territoriums zu Europa gehört, UEFA-Mitglied - zählt diese Variante des Polospiels zu den beliebtesten Sportarten in Kasachstan. Auch die Sportart "Audaryspak", bei denen zwei Reiter versuchen, sich durch spezielle Grifftechniken vom Pferd zu ziehen, ist beliebt. Außerdem gibt es Wettbewerbe bei alten Brettspielen wie Ovari. Auch Tauziehen (tug of war), einst ein olympischer Bewerb, steht bei den Nomaden-Spielen auf dem Programm.

Die Spiele, die auch Zehntausende Touristen nach Astana anlocken, dauern bis zum 13. September. Ihr offizielles Motto lautet "The Gathering of the Great Steppe" (Versammlung der großen Steppe), das Logo zeigt einen Reiter unter roter Sonne. "Es ist eine einzigartige Möglichkeit, der Welt unser reiches historisches und kulturelles Erbe zu zeigen", erklärte die kasachische Kulturministerin Aida Balayeva.

Zeitgleich findet auch die Großveranstaltung "Ethno-Aul - Universum der Nomaden" in Astana statt. Konzerte von Folklore-Ensembles, Theateraufführungen und Präsentationen in Handwerkskunst in einem "Ethno-Dorf" sollen die gemeinsamen Traditionen der Nomadenvölker näherbringen.

ribbon Zusammenfassung
  • In Astana, Kasachstan, wurden die 5. 'World Nomad Games' eröffnet, bei denen 2.800 Sportler aus 89 Ländern in 21 traditionellen Nomaden-Wettbewerben antreten.
  • Der kasachische Staatspräsident Qassym-Schomart Tokajew betonte in seiner Eröffnungsrede die gemeinsamen Traditionen der Nomadenvölker und die friedensstiftende Wirkung der Spiele.
  • Die Spiele, die bis zum 13. September dauern, ziehen Zehntausende Touristen an und umfassen auch die Veranstaltung 'Ethno-Aul - Universum der Nomaden' mit Konzerten und Theateraufführungen.