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Wahlwerbung in Ungarn mit brennendem Getreidemarkt erfolglos

Eine lokale Wahlkampagne der ungarischen Regierungspartei Fidesz mit einem Bild des brennenden Wiener Getreidemarktes hat nicht den erwarteten Erfolg gebracht. Der von der Opposition unterstützte Bürgermeister der westungarischen Stadt Szombathely, András Nemény, konnte sich bei den Kommunalwahlen am Sonntag erneut durchsetzen. Und das, obwohl ihn Fidesz mit dem Flyer als "Mann des Krieges" brandmarken wollte.

Auf das Wahlkampfmaterial, das die Straße in Wien per Photoshop als kriegsverwüstet darstellte, war die örtliche Gemeindezeitung "Savaria Fórum" aufmerksam geworden. Fidesz hatte für das Bild ein Stockfoto von der Plattform Pixabay aus dem Jahr 2013 verwendet. Das Logo auf dem Gebäude der Technischen Universität (TU) Wien ist allerdings auch auf der bearbeiteten Version klar zu sehen. Die Verwendung des Fotos aus Wien führte zu empörten Reaktionen politischer Parteien in Österreich. Fidesz hatte bei der heurigen Kampagne zur Europa- und zur Kommunalwahl damit geworben, dass Ungarn unweigerlich "in einen Krieg hineingezogen" würde, wenn die Wähler nicht für die Regierungspartei stimmten.

Der seit 2019 amtierende Nemény erhielt am Sonntag bei der Bürgermeisterwahl in Szombathely überwältigenden Zuspruch mit 64,92 Prozent der Stimmen. Bei den letzten Kommunalwahlen vor fünf Jahren hatte er noch mit einer sehr knappen Mehrheit von nur 1,16 Prozentpunkten gegen seinen damaligen Fidesz-Gegner gesiegt.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Bürgermeister von Szombathely, András Nemény, wurde mit 64,92 Prozent der Stimmen wiedergewählt, trotz der Wahlwerbung von Fidesz, die ihn als 'Mann des Krieges' darstellte.
  • Die ungarische Regierungspartei Fidesz nutzte ein manipuliertes Bild des brennenden Wiener Getreidemarktes für ihre Wahlkampagne, was zu empörten Reaktionen in Österreich führte.
  • Fidesz warnte, dass Ungarn in einen Krieg hineingezogen würde, wenn die Wähler nicht für sie stimmten, konnte jedoch den Erfolg von Nemény nicht verhindern.