Vertrag für EU-Satellitenprogramm Iris unterzeichnet
Über die neuen Satelliten sollen unter anderem militärische Informationen auf sicherem Wege ausgetauscht werden können. Auch die Kommunikation zwischen Regierungen und Staatschefs in Europa soll über das Netzwerk laufen. Satelliten sind zudem eine Möglichkeit, in entlegenen Regionen oder bei beschädigten Kabeln eine Internetverbindung herzustellen. Ziel der EU-Kommission ist es nach eigenen Angaben, Europa mit einem eigenen Satellitennetzwerk unabhängiger von Anbietern etwa aus den USA zu machen und vertrauliche Informationen zu schützen. Iris werde "unsere kritischen Infrastrukturen schützen, unsere entlegensten Gebiete miteinander verbinden und die strategische Autonomie Europas stärken", erklärte Digitalkommissarin Henna Virkkunen.
Der Auftrag für die kommenden zwölf Jahre geht an das Konsortium Spacerise, in dem die Hersteller SES aus Luxemburg, Eutelsat aus Frankreich und Hispasat aus Spanien zusammengeschlossen sind. Zu den Zulieferern der Gruppe gehören unter anderen der Flugzeugbauer Airbus sowie die Netzanbieter Telekom und Orange. Kontrollzentren sollen in Luxemburg, im südfranzösischen Toulouse und in der italienischen Stadt Fucino entstehen.
Die Kosten des Satellitenprogramms werden mit insgesamt 10,6 Milliarden Euro beziffert. Davon sollen sechs Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt kommen, etwa 550 Millionen Euro von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Rest aus dem privaten Sektor.
Zusammenfassung
- Die EU-Kommission hat den Auftrag für 290 Satelliten im Rahmen des Iris-Programms an ein Konsortium vergeben, um ab 2030 mit Starlink zu konkurrieren.
- Die Gesamtkosten des Programms belaufen sich auf 10,6 Milliarden Euro, wobei sechs Milliarden aus dem EU-Haushalt und 550 Millionen von der ESA stammen.
- Iris wird militärische Kommunikation und Regierungsverbindungen in Europa ermöglichen und die strategische Autonomie Europas stärken.