USA und Südkorea planen größtes Sommermanöver seit Jahren
Sie dienen als Abschreckung gegen eine Bedrohung durch Nordkorea. Unter dem Namen "Ulchi Freedom Shield" sollen ein Training mit Computersimulationen, Feldübungen sowie eine große Zivilverteidigungsübung kombiniert werden. Es würden die größten Übungen seit 2017, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Am Dienstag begannen beide Länder bereits ein mehrtägiges Training für das Krisenmanagement.
In Seoul wurde eine scharfe Reaktion Nordkoreas auf das bevorstehende Manöver erwartet. Die Führung des weithin abgeschotteten, seit Jahrzehnten autokratisch-stalinistisch geführten Landes wirft den USA regelmäßig vor, deren Manöver mit Südkorea dienten der Vorbereitung eines Angriffs. Washington und Seoul bestreiten das und betonen, die Übungen sollen die Verteidigungsfähigkeiten verbessern.
Die Spannungen in der Region hatten sich in diesem Jahr nach einer Reihe von Tests mit atomwaffenfähigen Raketen durch Nordkorea wieder verschärft. Im Mai vereinbarten der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol und sein amerikanischer Amtskollege Joe Biden, die gemeinsamen Manöver auszubauen. Ein weiterer Atomtest Nordkoreas wird befürchtet.
In den vergangenen Jahren hatten Südkorea und die USA den Umfang mehrerer Übungen auch aus diplomatischen Gründen reduziert oder sie ganz gestrichen. Als die USA das Sommermanöver in Südkorea 2018 absagten, wollten sie größere Chancen für Verhandlungen über Nordkoreas Atomwaffenprogramm schaffen. Diese kommen jedoch seit dem gescheiterten Gipfeltreffen der USA mit Nordkorea mit dem damaligen Präsidenten Donald Trump und Diktator Kim Jong-un im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran.
Zusammenfassung
- Inmitten wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel wollen die Streitkräfte Südkoreas und der USA die größten gemeinsamen Sommerübungen seit fünf Jahren abhalten.
- Die jährlichen Militärmanöver sollen am nächsten Montag beginnen und bis zum 1. September dauern, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Dienstag mit.
- Zur Zahl der teilnehmenden Soldaten machte die Behörde keine Angaben.
- Ein weiterer Atomtest Nordkoreas wird befürchtet.