USA räumen Tötung Unschuldiger durch Drohnen in Kabul ein
Außerdem halte man es für unwahrscheinlich, dass das Fahrzeug und die getöteten Personen eine direkte Bedrohung für die US-Streitkräfte dargestellt hätten oder mit Isis-K, einem Ableger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), in Verbindung gestanden hätten.
"Dieser Schlag wurde in dem ernsten Glauben ausgeführt, dass er eine unmittelbare Bedrohung unserer Streitkräfte durch die Evakuierten auf dem Flughafen verhindern würde, aber das war ein Fehler", sagte McKenzie. Es habe sich nicht um einen "überstürzten Angriff" gehandelt. Man habe das Fahrzeug zuvor acht Stunden lang beobachtet. Der General sprach den Angehörigen und Freunden der Opfer sein "tiefes Beileid" aus und entschuldigte sich.
Auch Verteidigungsminister Lloyd Austin entschuldigte sich für den Drohnenangriff und sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Er versprach, die USA würden aus diesem "furchtbaren Fehler" lernen.
Die US-Streitkräfte hatten Ende August zunächst erklärt, Ziel des Drohnenangriffs sei ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug des IS gewesen, das eine unmittelbare Bedrohung für den Flughafen von Kabul dargestellt habe. Doch schon sehr bald kursierten Berichte, denen zufolge Zivilisten - darunter auch Kinder - ums Leben gekommen waren. Die Taliban gaben damals an, es seien sieben Menschen getötet worden. Weitere Zweifel entstanden nach einer Auswertung von Videoaufnahmen durch die "New York Times".
General McKenzie erklärte am Freitag weiter, das US-Verteidigungsministerium erwäge Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen der Todesopfer. Der Drohnenangriff fiel in die letzte Phase des Rückzugs ausländischer Truppen aus Afghanistan, nachdem dort die Taliban die Macht übernommen hatten.
Zusammenfassung
- Das US-Militär hat einen US-Luftangriff in der afghanischen Hauptstadt Kabul Ende August als "tragischen Fehler" bezeichnet.
- Auch Verteidigungsminister Lloyd Austin entschuldigte sich für den Drohnenangriff und sprach den Angehörigen sein Beileid aus.
- General McKenzie erklärte am Freitag weiter, das US-Verteidigungsministerium erwäge Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen der Todesopfer.