Unwetter, Hitze, Klimawandel: So geht es 2023 dem Tourismus

Der Sommer startete für den Tourismus toll, aber dann kamen Unwetter, Hitze und natürlich die Teuerung, zieht die Tourismus-Staatssekretärin eine erste Bilanz. Man müsse auf den Klimawandel reagieren, der neue Gefahren bringt und mehr auf die Wünsche der Mitarbeiter eingehen, um sie halten zu können. Eine 32-Stunden-Woche fände Kraus-Winkler "fatal".

Der Sommer habe "ganz, ganz toll" gestartet, sagt ÖVP-Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler im Newsroom, sowohl im Vergleich zum Vorjahr, als auch im Vor-Pandemie-Vergleich. Nach einem sehr guten Mai und Juni sei die Situation im Juli und August aber durchwachsen. Ein Spitzensommer werde es nicht mehr. Das Wetter brachte zum Teil viel Regen, aber auch Hitze und wegen der Teuerungen beginne die Gäste zu sparen

"Wir haben sehr viele Gäste aus dem Ausland dieses Jahr", sagt Kraus-Winkler, vor allem aus Deutschland. Die Österreicher hingegen seien verstärkt ans Meer gefahren.  

Teuerung "eingepreist"

Österreich sei, wenn man die Qualität berücksichtige, immer noch ein sehr günstiges Urlaubsland, aber die Teuerung sei natürlich "eingepreist worden", sagt die Staatssekretärin. Viele Betriebe kennen ihre Stammgäste sehr gut und versuchen die Gratwanderung, die Preise zu erhöhen, ohne die Gäste zu überfordern. Der Druck auf die Unternehmer wachse jedoch. 

Klima: Nachhaltigkeit größte Herausforderung

Die Branche und die Politik müssen sich überlegen, "was bedeutet Klimawandel", was bedeutet das im Winter, aber auch im Sommer. Das Angebot müsse angepasst werden, um "weiter einen sicheren und schönen Urlaub in Österreich garantieren zu können". "Nachhaltigkeit ist sicherlich die größte Herausforderung, der wir uns stellen müssen." 

"Brauchen mehr Mitarbeiter als je zuvor"

"Wir haben mehr Beschäftigte als sogar 2019", sagt die Tourismus-Staatssekretärin zum viel zitierten Arbeitskräftemangel im Tourismus. Der Aufwand und der Bedarf seien aber auch größer. "Wir brauchen mehr Mitarbeiter als je zuvor."

32-Stunden-Woche wäre "fatal"

 Der Tourismus sei eine Dienstleistungsbranche, Gäste müssen 24 Stunden am Tag betreut werden. Eine 32-Wochen-Stunde, wie von der Gewerkschaft und der SPÖ gefordert, wäre laut der ÖVP-Politikerin "fatal". Es "würde die Kosten erhöhen und noch mehr Druck auf den Arbeitsmarkt machen". Kraus-Winkler befürchtet, dass Österreich damit im Vergleich zu anderen Tourismusdestinationen unattraktiver wird. Was aber nötig sei, sei "mehr auf die Wünsche von Mitarbeitern einzugehen". Dazu gehöre flexiblere Arbeitszeiteinteilung, aber auch, herauszufinden, was sich die Mitarbeiter überhaupt wünschen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Der Sommer startete für den Tourismus toll, aber dann kamen Unwetter, Hitze und natürlich die Teuerung, zieht die Tourismus-Staatssekretärin eine erste Bilanz.
  • Man müsse auf den Klimawandel reagieren, der neue Gefahren bringt und mehr auf die Wünsche der Mitarbeiter eingehen, um sie halten zu können.
  • Eine 32-Stunden-Woche fände Kraus-Winkler "fatal".