UNO bemüht sich um Lösung der Zypern-Frage

In neuen diplomatischen Gesprächen will UN-Generalsekretär António Guterres Chancen für eine Lösung der Zypern-Frage ausloten. Nach unzähligen erfolglosen Verhandlungen seit der Teilung der Mittelmeerinsel vor fast 50 Jahren wollte er in Genf ab Dienstag persönlich mit dem griechisch-zypriotischen und dem türkisch-zypriotischen Präsidenten sprechen. Guterres habe sich schon länger mit dem Problem beschäftigt, sagte sein Sprecher Stephane Dujarric.

"Deshalb ist er realistisch" was das Treffen in Genf betrifft, sagte er. Neben Zyperns griechischen und türkischen Spitzenpolitikern, Nikos Anastasiades und Ersin Tatar, nehmen auch die Außenminister Griechenlands, der Türkei und Großbritanniens an den dreitägigen informellen Gesprächen teil. Großbritannien hatte die Insel bis 1960 als Kronkolonie verwaltet. Guterres wolle herausfinden, ob es eine gemeinsame Vision für die Zukunft Zyperns gebe, sagte Dujarric. Am Dienstag standen bilaterale Treffen auf dem Programm. Eine Sitzung mit allen Beteiligten soll am Mittwoch folgen.

Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention 1974 geteilt in einen griechisch-zypriotischen Teil im Süden und einen kleineren türkisch-zypriotischen Teil im Norden. Nordzypern wird als Staat nur von der Türkei anerkannt. Die EU nahm ganz Zypern 2004 auf. Das EU-Recht gilt bis zur erhofften Wiedervereinigung nur im Südteil der Insel.

Es gibt den Vorschlag einer Föderation aus zwei Bundesstaaten mit einer starken Zentralregierung. Damit ist die griechisch-zypriotische Seite einverstanden. Die türkischen Zyprioten wollen dagegen zwei unabhängige Staaten.

ribbon Zusammenfassung
  • In neuen diplomatischen Gesprächen will UN-Generalsekretär António Guterres Chancen für eine Lösung der Zypern-Frage ausloten.
  • Guterres habe sich schon länger mit dem Problem beschäftigt, sagte sein Sprecher Stephane Dujarric.
  • Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention 1974 geteilt in einen griechisch-zypriotischen Teil im Süden und einen kleineren türkisch-zypriotischen Teil im Norden.