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UNO: 70 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen vertrieben

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen sind dort nach UNO-Angaben 70 Prozent der Bevölkerung vertrieben worden. Das teilte das UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA am Dienstag mit. Notunterkünfte seien teils mit dem Vierfachen ihrer Kapazität überbelegt. In etwa 240 UNO-Einrichtungen sind demnach mehr als 1,2 Millionen Menschen untergekommen. Die Zustände seien unmenschlich und würden sich mit jedem Tag weiter verschlechtern.

In einer Unterkunft stünden pro Person weniger als zwei Quadratmeter zur Verfügung. Mindestens 600 Menschen würden sich dort eine Toilette teilen. Es gebe Tausende Fälle von Infektions- und Durchfallerkrankungen sowie Windpocken.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bereits mehr als 16 Mitarbeiter im Medizinwesen während ihres Einsatzes im Gazastreifen ums Leben gekommen. "Das sind die Menschen, die das Gesundheitssystem am Laufen halten", sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag. Medizinische Hilfe müsse in das Gebiet gelangen, dazu sollten Beschränkungen aufgehoben werden, fügte er hinzu. Ärzte müssten Menschen teilweise ohne Betäubung operieren.

Russland forderte unterdessen "humanitäre Pausen" während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen, um Hilfslieferungen für die Menschen dort zu ermöglichen. Die Lage der Bevölkerung sei "katastrophal", sagte der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow, am Dienstag vor der Presse. Russland werde seine Kontakte zu Israel, Ägypten und Palästinensern aufrechterhalten, um sicherzustellen, dass Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht werden könnten.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bereits mehr als 16 Mitarbeiter im Medizinwesen während ihres Einsatzes im Gazastreifen ums Leben gekommen.
  • "Das sind die Menschen, die das Gesundheitssystem am Laufen halten", sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag.
  • Russland forderte unterdessen "humanitäre Pausen" während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen, um Hilfslieferungen für die Menschen dort zu ermöglichen.