Umschuldungen: Sri Lanka will mit Japan verhandeln
Zu diesem Zweck will sich der neue Präsident Ranil Wickremesinghe im kommenden Monat mit der Regierung in Tokio treffen. Sein Büro bestätigte die Reisepläne am Freitag auf Anfrage.
Gespräch mit den Gläubigern
Japan zählt neben China und Indien zu den wichtigsten Gläubigern des hoch verschuldeten Inselstaates. Das südlich von Indien gelegene Sri Lanka mit seinen etwa 22 Millionen Einwohner sucht dringend nach Auswegen aus der schlimmsten Wirtschafts- und Finanzkrise seit Jahrzehnten.
Zahlungsunfähig
Aus Mangel an Währungsreserven war das Land im Mai erstmals zahlungsunfähig geworden. Dem mit 51 Milliarden Dollar im Ausland verschuldeten Staat fehlte es als Folge an Geld, um lebenswichtige Güter wie Treibstoff, Medikamente sowie Gas zum Kochen zu importieren. Seit Monaten kämpft die Bevölkerung mit Engpässen, die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen, die galoppierende Inflation liegt inzwischen bei mehr als 60 Prozent.
Verhandlungen mit dem IWF
Wickremesinghe kündigte an, noch in diesem Monat die Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein milliardenschweres Hilfsprogramm wiederaufzunehmen. In jüngster Zeit sprach er zudem wiederholt öffentlich darüber, Japans Unterstützung zu gewinnen, um die Wirtschafts- und Finanzkrise zu überwinden.
Zusammenfassung
- Das von einer Finanzkrise schwer gebeutelte Sri Lanka will mit Japan über eine Umstrukturierung seiner Schulden bei wichtigen Gläubigerstaaten sprechen.
- Zu diesem Zweck will sich der neue Präsident Ranil Wickremesinghe im kommenden Monat mit der Regierung in Tokio treffen.
- Sein Büro bestätigte die Reisepläne am Freitag auf Anfrage.