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Tag der nationalen Trauer zu Ehren Giscard d'Estaings

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zu Ehren des verstorbenen ehemaligen Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing für nächsten Mittwoch einen Tag der nationalen Trauer ausgerufen. In einer Ansprache an das französische Volk sagte der Staatschef am Donnerstag, der ehemalige Präsident und seine Familie wollten "aus Bescheidenheit" keine nationale Ehrung, wie sie 2019 für den ehemaligen Präsidenten Jacques Chirac organisiert wurde.

Giscard d'Estaing wird stattdessen in engstem Familienkreis am Samstag in Authon in Zentral-Frankreich beigesetzt. Macron verkündete allerdings, dass es am 2. Februar, dem Geburtstag des ehemaligen Präsidenten, im Europäischen Parlament in Straßburg eine feierliche Ehrung geben werde. Giscard d'Estaing war am Mittwoch im Alter von 94 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

"Giscard", wie er in Frankreich genannt wurde, stand von 1974 bis 1981 an der Spitze des französischen Staates. Ihn verband eine besondere Freundschaft mit Bundeskanzler Schmidt, mit dem er nahezu zeitgleich regierte und den er um fünf Jahre überlebte. Eine besondere Verbindung zu Deutschland hatte Giscard d'Estaing schon per Geburt: Er kam am 2. Februar 1926 in Koblenz zur Welt, als die Stadt am Rhein noch unter französischer Verwaltung stand.

Seine Präsidentschaft der bürgerlich-liberalen Mitte markierte einen Bruch mit der konservativen Politik seiner Amtsvorgänger Charles de Gaulle und Georges Pompidou. Unter Giscard d'Estaing kam es zu Reformen wie der Legalisierung der Abtreibung oder der Absenkung des Wahlalters auf 18 Jahre.

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  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zu Ehren des verstorbenen ehemaligen Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing für nächsten Mittwoch einen Tag der nationalen Trauer ausgerufen.