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Synagoge in Warschau mit Molotowcocktail beworfen

Eine bekannte Warschauer Synagoge ist in der Nacht auf Mittwoch mit einem Molotowcocktail beworfen worden. Der Tempel hatte als einziger den Nazi-Terror in der polnischen Hauptstadt überstanden.

Die Polizei der polnischen Hauptstadt bestätigte der Nachrichtenagentur PAP zufolge den Eingang einer entsprechenden Anzeige. Der israelische Botschafter in Polen, Jacov Livne, veröffentlichte im Netzwerk X ein Foto, das Brandflecken an der Nozyk-Synagoge im Zentrum der Stadt zeigte.

Polens Präsident Andrzej Duda verurteilte die "schändliche Attacke", wie er es nannte. "In Polen ist kein Platz für Antisemitismus! In Polen ist kein Platz für Hass!", schrieb er auf X.

Auch der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski reagierte auf den mutmaßlichen Anschlag. Jemand habe versucht, "die Nozyk-Synagoge mit einem Molotowcocktail in Brand zu setzen", schrieb er auf X.

"Gott sei Dank wurde niemand verletzt. Ich frage mich, wer versucht, unseren EU-Beitrittsjahrestag zu stören."

Polen begeht am Mittwoch den 20. Jahrestag der Aufnahme in die Europäische Union. Die Synagoge von 1902 ist in Warschau eine Besonderheit, weil sie als einziges jüdisches Gotteshaus im Zentrum die Zerstörung durch die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg überstanden hat.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine bekannte Warschauer Synagoge ist in der Nacht auf Mittwoch mit einem Molotowcocktail beworfen worden.
  • Der Tempel hatte als einziger den Nazi-Terror in der polnischen Hauptstadt überstanden.