Zöchling findet Schillings Vorschläge zur Energiedrosselung "nicht cool"
Remus CEO Stephan Zöchling und Klimaaktivistin Lena Schilling sind sich nur in einem einig: Mit der aktuellen Regierungspolitik sind sie nicht zufrieden. Zöchling findet, die Regierung sei "untätig und unfähig" und "gar nicht in der Lage, die Probleme der Zeit zu lösen".
Während die Regierung nach Abu-Dhabi reise, würden die Menschen in Österreich ihre Heizungen auf 19 Grad herunterdrosseln. Diese Art des Sparzwangs würde die EU als Wirtschaftsstandort bedrohen: Es gehe schließlich "immer um Europa", meint der Unternehmer und fügt hinzu, was Österreich und Deutschland hier biete sei "schauderhaft". Für ihn ist ganz klar: "Die Regierung müsste zurücktreten". Schilling meint in der Regierung laufe derzeit "viel schief" und dass es ganz "anders laufen müsste".
Schilling: "Markt regelt das nicht"
Der freie Markt "regelt nichts von selbst", findet Schilling. Die Klimaaktivistin wünscht sich ein stärkeres Eingreifen der Regierung. Zöchling sieht das anders, für ihn brauche es keine weiteren österreich- oder europaweiten Vorgaben. Er findet, dass "jeder vernünftige Unternehmer oder Vorstand eines börsennotierten Unternehmens veritables Interesse habe" energieeffizient zu arbeiten.
"Kommunismus in Reinkultur"
Die Klimaaktivistin findet, dass vor allem drei Branchen großes Einsparpotential hätten: Glas, Papier und Chemie. Man müsse sich hier anschauen, was man politisch runterfahren könnte. Dafür brauche es einen Austausch zwischen Expert:innen und Politiker:innen.
Zöchling sieht in dieser Art des politischen Eingriffs "Kommunismus in Reinkultur", was Schilling vorschlägt sei "ganz ganz ganz furchtbar […], weil, das wäre das Töten und die Deindustrialisierung des Standortes." Er wirft der Klimaaktivistin vor, Europa zu einem "Freiluftmuseum" machen zu wollen.
Was "cool" ist und was nicht
Zöchling solle aufhören mit "ideologischen Kampfbegriffen" um sich zu werden, findet Schilling, das sei "etwas fehl am Platz". Es wäre zudem "extrem cool", wenn sie sich auf die "inhaltliche Debatte beschränken" könnten.
Zöchling greift Schillings Begriff gleich auf und meint empört "cool ist auf jeden Fall nicht, ideologische Ideen und Träumereien und Fantasien in politische Rahmenbedingungen gießen zu wollen". "Das ist sowas von fern, jeglicher Realität, das ist auch nicht demokratisch, das ist auch nicht marktwirtschaftlich, es ist einfach nur absurd. Seins ma net bös'", beendet Zöchling seine Schimpftirade.
Zusammenfassung
- Klimaaktivistin Lena Schilling und Unternehmer Stephan Zöchling werden in nächster Zeit nicht zusammenzuarbeiten.
- Bei den "Politik Insidern" ging die Meinung der beiden, ob es weitere Energiedrosselungen braucht, stark auseinander.