Nach Burn-out: Steirische KPÖ-Chefin plant Politik-Rückkehr
Die steirische KPÖ-Chefin und Klubobfrau im Landtag, Claudia Klimt-Weithaler, kehrt nach einem Burn-out bald wieder in die Politik zurück. Das erklärte sie in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung". Nach sechs Monaten krankheitsbedingter Abwesenheit plane sie einen "sanften Wiedereinstieg" bis zum Sommer. "Heute geht es mir gut, ich komme von der Therapiestunde und merke, dass es nach vielen Wochen bergauf geht", sagte sie.
Alleinerzieherin
Klimt-Weithaler hätte nicht gedacht, dass ihr das passieren würde, sie habe sich immer für sehr resilient gehalten. "Aber 17 Jahre in der Landespolitik, die Kinder waren damals noch klein und ich eine Alleinerzieherin, das alles hat seine Spuren hinterlassen." Sie habe zuerst nicht gewusst, was ihr Problem war, die Hausärztin habe geholfen und ihr eine Therapeutin vermittelt. Geholfen habe ihr, schnell zu akzeptieren, dass sie Hilfe brauche. "Es war gut für mich, dass Menschen in meiner Umgebung ihre Erfahrungen mit Burn-out geschildert haben. Zu reden ist so wichtig, das ist kein Tabuthema."
Für Arbeitszeitverkürzung
Ihr Umfeld habe mit großem Verständnis reagiert, so Klimt-Weithaler, die überzeugt ist: "Nicht die Politik, sondern unsere Arbeitswelt macht krank. Ich beschäftige mich derzeit viel damit, viel mit dem Thema Zeit. Die Menschen sind belasteter als früher. Vielen wird von Firmen vorgegaukelt, eine flexible Arbeitszeit wäre super. Aber flexibel heißt auch, immer bereit und erreichbar zu sein. Und das ist weder gut noch notwendig. Eine generelle Arbeitszeitverkürzung ist mehr denn je notwendig."
Sanftes Comeback
Phasenweise habe sie daran gedacht, die Politik komplett aufzugeben, aber, so Klimt-Weithaler: "Mittlerweile merke ich, dass ich auf einem guten Weg bin." Sie habe sich gerade erst mit ihrem Team getroffen. "Ich möchte im Juni zurückkommen und die Landtagsarbeit langsam wieder aufnehmen. Ein sanfter Wiedereinstieg, das habe ich mit meiner Therapeutin so besprochen. Im August mache ich die Reha. Nicht alles auf 100, nicht durcharbeiten, denn sonst wäre ich schnell wieder in derselben Situation wie vorher." Ob sie 2024 kandidieren werde, sei noch nicht entschieden.
Zusammenfassung
- Claudia Klimt-Weithaler sieht die moderne Arbeitswelt kritisch.
- "Vielen wird von Firmen vorgegaukelt, eine flexible Arbeitszeit wäre super. Aber flexibel heißt auch, immer bereit und erreichbar zu sein", sagt sie.
- Die steirische KPÖ-Chefin plant, im Sommer in die Landespolitik zurückzukehren.