Steiermark: Das sind die Hochburgen der Parteien
Die Steiermark hat am Sonntag das von FPÖ-Chef Herbert Kickl antizipierte blaue Wunder erlebt: Die FPÖ holte mit einem vorläufigen Ergebnis von knapp 35 Prozent den Wahlsieg.
In vielen größeren obersteirischen Gemeinden errang sie Platz 1 - etwa Bruck an der Mur, Knittelfeld, Judenburg und Zeltweg. In Leoben und Kapfenberg rettete die SPÖ noch knapp Platz 1.
Aber wo schnitten die Parteien am besten ab? Die Hochburgen der Parteien im Überblick.
Die Hochburgen bei der Steiermark-Wahl:
FPÖ: Knapp 2/3 in Rottenmann
Den größten Erfolg – in relativen Zahlen gesehen – einer sehr erfolgreichen Wahl holten die Freiheitlichen in Rottenmann (Bezirk Liezen). 63,23 Prozent und ein massives Plus von über 35 Prozentpunkten stehen dort dem vorläufigen Ergebnis zufolge zu Buche. Größer Verlierer: Die SPÖ, die nur noch 9,01 Prozent der Stimmen holte und fast 20 Prozentpunkte abgeben musste.
Hier dürfte in beiden Gemeinden die Debatte um von der Landesregierung geplante Spitalsschließungen entscheidend für das Ergebnis gewesen sein. ÖVP und SPÖ forcierten den Bau des sogenannten Leitspitals in der Ortschaft Stainach-Pürgg. Drei andere Spitalsstandorte müssten in ihrer jetzigen Form schließen: Rottenmann, Bad Aussee und Schladming.
Das schwächste Ergebnis erzielte die FPÖ in Graz. In der Landeshauptstadt holten sie 21,43 Prozent, legte aber auch dort um fast neun Prozentpunkte zu.
ÖVP: Hochburg auch kein Trostpflaster
Die ÖVP kann Ranten (Bezirk Murau) als Hochburg verbuchen. 377 Stimmen reichten für 55,12 Prozent – ein kleines Minus von rund 4,5 Prozentpunkten gibt es im Vergleich zur vergangenen Wahl.
Am schwächsten schnitten sie in der blauen Hochburg Rottenmann ab. Dort wählten nur 5,07 Prozent die Volkspartei – auch hier setzte es ein deftiges Minus von fast 10 Prozentpunkten.
SPÖ: Deutliche Verluste in der Hochburg
Die Partei von Spitzenkandidat Anton Lang konnte den größten Stimmen-Anteil in Vordernberg (Bezirk Leoben) holen. 58,62 Prozent der Stimmen gingen an die SPÖ. Allerdings verlor die Sozialdemokratie auch hier mehr als 11 Prozentpunkte - 289 Stimmen waren es am Ende.
Am wenigsten Stimmen gab es in Unterlamm (Bezirk Südoststeiermark). 50 Menschen und damit 6,31 Prozent entschieden sich für Rot.
Video: Die Spitzenkandidaten nach der Wahl
Die Grünen: Schmerzhafte Verluste in Graz
Auch für die Grünen war es ein gebrauchter Wahl-Sonntag. Landesweit hat sich die scheidende Regierungspartei fast halbiert. Und auch in der Hochburg Graz gab es deutliche Verluste. 14,02 Prozent der Stimmen gingen an die Grünen, das ist ein Minus von 11,2 Prozentpunkten.
In Fischbach (Bezirk Weiz) wählten hingegen nur fünf Menschen die Grünen. Das reichte dann für 0,48 Prozent.
NEOS: Pinker Stimmen-Gipfel am Dachstein
Für die NEOS gab es die meisten Stimmen-Anteile in Ramsau am Dachstein (Bezirk Liezen). 14,47 Prozent der Wähler:innen machten ihr Kreuzerl bei Pink, immerhin mehr als drei Prozentpunkte mehr als beim letzten Mal. In der Gemeinde reicht das für Platz 3. Auch angrenzend in Schladming gab es über 13 Prozent. Hilft die Höhenluft?
In der SPÖ-Hochburg Vordernberg verbuchten sie jedoch ihre schwächste Leistung. Fünf Stimmen reichten dort für 1,01 Prozent der Stimmen.
KPÖ: Kommunistische Bastion Graz bröckelt
Die KPÖ musste nach den Hochrechnungen noch zittern. Während Umfragen die Kommunisten im Frühjahr noch bei 10 Prozent sahen, war es knapp mit dem Wiedereinzug in den Landtag.
Am besten schnitten sie in Graz ab, 10,24 Prozent brachte der Urnengang – das sind 2,58 Prozentpunkte weniger als noch vor fünf Jahren.
Am wenigsten überzeugen konnte die KPÖ in Krakau (Bezirk Murau) - fünf Stimmen und 0,59 Prozent holten sie dort.
Zusammenfassung
- Die FPÖ hat mit einem Erdrutschsieg die steirische Polit-Landschaft blau gefärbt.
- Nicht nur der ÖVP, auch der SPÖ setzte sie in vormaligen Hochburgen deutlich zu.
- Wo die Parteien am besten abschnitten.