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Schwere Gefechte im Norden Malis

Bei schweren Gefechten im Norden Malis haben Rebellen nach eigenen Angaben einen Sieg über die Armee sowie deren Verbündete von der russischen Söldnergruppe Wagner errungen. "Unsere Einheiten haben die Kolonnen des Feindes am Samstag definitiv ausgeschaltet", hieß es am Sonntag in einer Erklärung der Rebellenorganisation CSP-DPA, die von den Tuareg dominiert wird. Vorausgegangen seien drei Tage "intensiver Kämpfe" in der Ortschaft Tin Zaouatine nahe der Grenze zu Algerien.

Die "wenigen Überlebenden" in den Reihen der Armee und der Söldnergruppe seien gefangen genommen worden. Von Seiten der Armee oder der Söldnergruppe wurden keine genauen Angaben zu Verlusten gemacht. Ein örtlicher Politiker und ein ehemaliger UNO-Mitarbeiter in der Stadt Kidal bestätigten, dass sich die malische Armee zurückgezogen habe und dass mindestens 15 Wagner-Söldner getötet oder gefangen genommen worden seien. Die seit 2020 in Mali herrschende Militärjunta hat die Rückeroberung sämtlicher Regionen im Land zu einem ihrer Hauptziele erklärt.

Islamistische Gruppierungen hatten im Jahr 2012 in weiten Teilen Nordmalis die Kontrolle übernommen, woraufhin die ehemalige Kolonialmacht Frankreich militärisch eingriff. Trotz der Präsenz tausender internationaler Soldaten herrschte weiter Instabilität. Auch die Bundeswehr war in dem westafrikanischen Land im Einsatz und beteiligte sich unter anderem an der UN-Mission Minusma.

Unter der Junta verschlechterte sich die Zusammenarbeit erheblich, Ende 2023 verließen die letzten Bundeswehrsoldaten den Sahel-Staat. Die Militärmachthaber in Bamako setzten in den vergangenen Jahren vor allem auf die russische Söldnertruppe Wagner, die in zahlreichen Staaten weltweit als verlängerter Arm des Kreml aktiv ist.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei schweren Gefechten im Norden Malis haben Rebellen nach eigenen Angaben die Armee und die Wagner-Gruppe besiegt. Drei Tage lang dauerten die intensiven Kämpfe in der Ortschaft Tin Zaouatine nahe der algerischen Grenze.
  • Ein Politiker und ein ehemaliger UNO-Mitarbeiter bestätigten, dass sich die malische Armee zurückgezogen hat und mindestens 15 Wagner-Söldner getötet oder gefangen genommen wurden.
  • Die Militärjunta in Mali hat die Rückeroberung aller Regionen als Hauptziel erklärt, doch die Instabilität bleibt bestehen, nachdem die Bundeswehr Ende 2023 das Land verlassen hat.