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Schallenberg trifft belarussische Oppositionsführerin

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) trifft am Donnerstag die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja in Wien. Das Gespräch findet am Rande der Wintertagung der Parlamentarierversammlung der "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (OSZE) statt. Tichanowskaja spricht bei der Tagung in der Wiener Hofburg zum Thema "Politische Dissidenten und politische Gefangene".

Tichanowskaja trifft zunächst die "Gruppe der Freunde des demokratischen Belarus in der OSZE" in der schwedischen Botschaft in Wien-Alsergrund. Im Anschluss spricht sie mit Schallenberg im Außenministerium. Nach ihrer Ansprache bei der OSZE-Tagung in der Hofburg findet ein Empfang im österreichischen Parlament statt. Am Abend trifft sie Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zu einem informellen Gespräch.

Tichanowskaja hatte bei der belarussischen Präsidentschaftswahl 2020 anstatt ihres inhaftierten Mannes Sergej Tichanowski gegen Machthaber Alexander Lukaschenko kandidiert. Nach der von massiven Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl beanspruchte der seit 1994 herrschende Lukaschenko den Sieg für sich. Es folgten Massenproteste, an denen sich hunderttausende Menschen beteiligten. Lukaschenko ließ die Proteste gewaltsam niederschlagen. Zahlreiche Oppositionelle flohen ins Ausland, darunter auch Tichanowskaja, die seitdem international als die Anführerin der Opposition gegen Lukaschenko gilt. Sie wurde in Belarus in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt.

ribbon Zusammenfassung
  • Außenminister Alexander Schallenberg trifft die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja in Wien.
  • Tichanowskaja, die 2020 gegen den langjährigen Machthaber Lukaschenko antrat, wurde in Belarus in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt.
  • Nach der Wahl, die von Betrugsvorwürfen überschattet war, kam es zu Massenprotesten; Tichanowskaja gilt seitdem international als Gesicht der Opposition.