Ukraineweiter Luftalarm wegen Raketenbedrohung
Russland und die Ukraine hatten in der vergangenen Woche ihren gegenseitigen Beschuss verstärkt, nachdem Kiew nach einer Freigabe aus Washington vergangene Woche erstmals Ziele innerhalb Russlands mit US-Raketen des Typs ATACMS angegriffen hatte. Der Kreml reagierte darauf mit dem erstmaligen Einsatz einer neuartigen russischen Mittelstreckenrakete.
Zuvor hatten Medien bereits berichtet, dass es in der ukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer Explosionen gegeben haben soll. Wie das ukrainische Nachrichtenportal "Zerkalo Tyzhnya" und andere lokale Medien berichteten, soll es sich um einen Angriff mit Marschflugkörpern handeln. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es noch keine.
Wie das Verteidigungsministerium in Moskau meldete, hat Russland die Siedlung Nova Illinka in der Nähe der umkämpften Stadt Kurachowe in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. DeepState, eine ukrainische Analysegruppe mit militärischen Kontakten, hatte bereits vor mehr als einer Woche von der Einnahme durch russische Truppen berichtet. Die ukrainische Armee hingegen erwähnte Nova Illinka in ihren täglichen Berichten nicht.
Analysten und Kriegsblogger berichteten unterdessen von schnellen russischen Vorstößen in der Ostukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete in seiner nächtlichen Videoansprache die Gebiete um Kurachowe und Pokrowsk als "Schauplatz einiger der heftigsten Kämpfe des Konflikts".
Zusammenfassung
- Wegen drohender Raketenangriffe wurde in der Ukraine landesweit Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Luftwaffe meldete, dass Raketen auf Charkiw, Odessa und acht weitere Regionen gerichtet sind.
- Nach einem Angriff der Ukraine auf russische Ziele mit US-Raketen hat Russland erstmals eine neue Mittelstreckenrakete eingesetzt, was zu verstärktem Beschuss beider Seiten führte.
- In Odessa soll es Explosionen gegeben haben, die auf Angriffe mit Marschflugkörpern hindeuten, jedoch fehlen offizielle Bestätigungen. Russland hat zudem die Siedlung Nova Illinka in der Region Donezk eingenommen.