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Russisches Gericht verurteilt Google zu 20 Quintilliarden Dollar Strafe

Insgesamt 34 Nullen hat die Summe, die Google laut einem russischen Gericht für die Sperre von Youtube-Kanälen Kreml-naher Medien zahlen soll. 20 Quintilliarden Dollar, buchstäblich mehr als alles Geld der Welt.

Das Verfahren gegen Google begann vor rund vier Jahren. Damals hatte der Internet-Riese den Kanal eines ultranationalistischen russischen Fernsehsenders bei Youtube gesperrt.

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine folgten Sperren weiterer Kreml-naher Kanäle wie etwa Sputnik oder später auch RT (bislang Russia Today). Laut dem deutschen "Spiegel" wurden 2022 weitere 54 Kanäle abgedreht.

Dem Quintilliarden -Verfahren sollen sich insgesamt 17 Medienunternehmen als Kläger angeschlossen haben. Sie forderten, dass Google ihre Youtube-Auftritte wieder freigibt - geschehen ist das nicht. Geht es nach dem russischen Gericht, schuldet ihnen Google nun Strafzahlungen in ungekannten Höhen. 

So rechnet unter anderem "The Register" nach einem Bericht des Kreml-nahen Nachrichtenunternehmens RBK sowie eines Berichts der "Moscow Times" vor, dass mittlerweile 20.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 Dollar fällig wären.

Strafe verdoppelt sich wöchentlich

Wie es zu der horrenden Summe kommt? Aus Russland kam die Aufforderung, die Youtube-Kanäle innerhalb von neun Monaten wieder freizugeben. Passiert das nicht, werden rund 1025 Dollar Strafe fällig. In jeder weiteren Woche, in der die Kanäle nicht online sind, verdopple sich die Strafe. Eine Obergrenze gibt es nicht.

Laut dem deutschen "Spiegel" liegt die Summe mittlerweile deutlich über der Menge an Geld, die weltweit überhaupt existiert. Die Weltbank schätzt, dass das weltweite Wirtschaftsvolumen etwa 100 Billionen Dollar beträgt. die Strafe gegen Google würde aktuell das 200-Trillionenfache davon ausmachen. 

Russland blitzt mit Urteil ab

Sowohl bei Google als auch bei Gerichten in anderen Ländern, die zur Unterstützung angefragt wurden, blitzen die Russen mit ihren Forderungen allerdings ab. 

Der russische Google-Ableger ging bereits 2022 in Konkurs, zuvor hatte Russland alle Konten vor Ort beschlagnahmt. 

Auch Anfragen an die Justiz anderer Länder, etwa der Türkei oder Ungarn, liefen ins Leere. Russland kann das Urteil dementsprechend nicht vollstrecken, es gilt nur im eigenen Land.

Der Kreml hat die gigantische Strafe indessen als symbolträchtig bezeichnet. "Die Forderungen demonstrieren das Wesen der Vorwürfe unserer Fernsehsender gegenüber Google", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. 

Keine Sorge bei Google

Google, beziehungsweise der Mutterkonzert Alphabet, macht sich indessen wenige Sorgen wegen der offenen Strafzahlungen. 

"Wir denken nicht, dass diese laufenden juristischen Angelegenheiten wesentliche negative Auswirkungen haben werden", steht etwa im Finanzbericht des Unternehmens. 

Video - Trotz Haftbefehl: Putin in der Mongolei empfangen

ribbon Zusammenfassung
  • 34 Nullen hat die Summe, die Google laut einem russischen Gericht für die Sperre Kreml-naher Youtube-Kanäle zahlen soll.
  • 20 Quintilliarden Dollar, buchstäblich mehr als alles Geld der Welt.