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Rumänischer Rechtsextremist will Ukraine-Hilfe einstellen

Der rechtsextreme und kremlfreundliche Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten in Rumänien, Calin Georgescu, plant bei einem Wahlsieg jede Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine einzustellen. Das sagte Georgescu dem britischen Sender BBC. Ob Georgescu Präsident wird, entscheidet sich am Sonntag in einer Stichwahl gegen die konservativ-liberale Reformpolitikerin Elena Lasconi. In Rumänien bestimmt der Staatschef die Richtlinien der Außen- und Sicherheitspolitik.

Auf die Frage, ob Rumänien unter seiner Führung die benachbarte Ukraine wie bisher militärisch und politische unterstützen werde, sagte Georgescu: "Null. Alles wird beendet. Ich muss mich nur um mein Volk kümmern. Wir haben selbst eine Menge Probleme." In dem BBC-Interview bestritt Georgescu zudem "ein Mann Moskaus" zu sein. Er bezeichnete den Kreml-Chef Wladimir Putin als "Patrioten und Führer". Er fügte hinzu: "Aber ich bin nicht sein Fan". Er lobte ferner den gewählten US-Präsidenten Donald Trump sowie den rechtspopulistischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, der seinerseits gute Beziehungen zu Russland pflegt.

Eine am Freitag veröffentliche Meinungsumfrage sieht ein knappes Rennen zwischen den beiden Stichwahl-Kandidaten. Laut der vom Institut AtlasIntel am Mittwoch und Donnerstag durchgeführten Erhebung kann Lasconi mit 48,6 Prozent der Stimmen rechnen, Georgescu mit 46,4 Prozent.

Das NATO- und EU-Land Rumänien steht bisher klar auf der Seite der Ukraine. Ein großer Teil der ukrainischen Getreideexporte laufen über Rumänien. In der ersten Runde der Präsidentenwahl am 24. November war Georgescu überraschend auf Platz eins gekommen. Der bis dahin wenig bekannte 62-Jährige hatte vor allem auf der Online-Plattform Tiktok für sich geworben. Rumäniens Sicherheitsbehörden vermuten, dass dabei auch russische Kräfte im Spiel waren. Rumäniens Staatsanwaltschaft ermittelt zum Hintergrund und zur Finanzierung dieses Online-Wahlkampfs.

ribbon Zusammenfassung
  • Georgescu, der in einem BBC-Interview seine Nähe zu Moskau bestritt, lobte dennoch Putin, Trump und Orbán. Rumänien, ein NATO- und EU-Land, unterstützt bisher die Ukraine und ist ein wichtiger Transitweg für ukrainische Getreideexporte.
  • In der ersten Wahlrunde am 24. November überraschte Georgescu mit einem ersten Platz. Sein Wahlkampf auf Tiktok wird von rumänischen Sicherheitsbehörden untersucht, da eine russische Einflussnahme vermutet wird.