Lopatka vs. Schieder: "Die ID hat keine Idee für Europa"

Reinhold Lopatka (ÖVP) vs. Andreas Schieder (SPÖ) im PULS 24 Duellabend vor der EU-Wahl: Die ehemaligen Großparteien im Schlagabtausch. Nette Worte schlossen inhaltliche Differenzen nicht aus - am Fußballplatz und in der Politik. Schieder vermisst "pro-europäisches Brennen wie bei Othmar Karas".

Bei SPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder und ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka ging es ums Wohnen, um Steuern, Rechtsaußen – und um Fußball.

Das blieb hängen

Hängen bleibt vor allem, dass Schieder und Loptaka schon gemeinsam Laufen, am Fußballplatz und bei Wahlbeobachtungen waren. Sie scheinen sich privat gut zu verstehen.

Nur dürften sie bei der wichtigsten Nebensache der Welt – dem Fußball – verschiedene Mannschaften anfeuern. "Aber da war ich auf der richtigen Seite", merkte Schieder süffisant zu einem gemeinsamen Stadionbesuch an – er dürfte wohl Rapid anfeuern. Lopatka nannte seinen Verein nicht beim Namen.

Da waren sie sich einig

Beim Hauptthema Wohnen meinte Schieder dann, er könne sich das Wiener Wohnmodell in der ganzen EU vorstellen – geförderter Wohnbau, der "klimatechnisch up to date" und leistbar sei. Außerdem fordert er eine EU-weite "Mietpreisbremse".

Lopatka lobte den Wiener Wohnbau ebenfalls – sieht bei der EU aber keine Kompetenzen.

Der ÖVP-Spitzenkandidat holte wiederum gegen die FPÖ aus – der Weg zurück zu den Nationalstaaten sei eine "absolute Sackgasse". Die EVP wolle auf Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten setzen, weil man die EU gemeinsam besser machen wolle.

Das war der größte Streitpunkt

Auch Schieder lobte die Zusammenarbeit mit Lopatka. "Das pro-europäische Brennen wie bei Othmar Karas" vermisse er aber – und er sei sich nicht sicher, ob die EVP mit "Rechtsaußen" zusammenarbeiten werde.

Lopatka versuchte zu beruhigen: "Die ID (die rechte Fraktion "Identität und Demokratie" im EU-Parlament, Anm.) hat keine Idee für Europa". Er könne aber nicht ausschließen, dass seine Vorschläge auch Zustimmung von dieser Fraktion, der auch die FPÖ angehört, bekommen.

Absolut auseinander gingen dann die Meinungen beim Thema Steuern. Lopatka will keine zusätzlichen Steuern. Schieder kritisierte hingegen Steuerschlupflöcher für Unternehmen und fordert eine Finanztransaktionssteuer.

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ribbon Zusammenfassung
  • Reinhold Lopatka (ÖVP) vs. Andreas Schieder (SPÖ) im PULS 24 Duellabend vor der EU-Wahl: Die ehemaligen Großparteien im Schlagabtausch.
  • Nette Worte schließen inhaltliche Differenzen nicht aus - am Fußballplatz und in der Politik.
  • Schieder vermisst bei der ÖVP " das pro-europäische Brennen wie bei Othmar Karas".
  • Lopatka will keine zusätzlichen Steuern. Schieder kritisierte hingegen Steuerschlupflöcher für Unternehmen und fordert eine Finanztransaktionssteuer.