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Putin sieht Russland als möglichen Vermittler in Nahost

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht sein Land als möglichen Vermittler im eskalierenden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Das Wichtigste sei derzeit, eine Ausweitung der Kämpfe in der Region zu verhindern, sagte Putin am Mittwoch auf der Russischen Energiewoche in Moskau.

Er schloss nicht aus, das frühere Nahost-Vermittlerquartett aus EU, Russland, den USA und den Vereinten Nationen wiederzubeleben. "Wir haben tragfähige geschäftliche Beziehungen zu Israel, wir haben jahrzehntealte freundschaftliche Beziehungen zu den Palästinensern", sagte er. Russland könne also einen Beitrag leisten.

Moskau sieht in dem Terrorangriff der islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas auf Israel die Chance, seine internationale Isolierung wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine aufzubrechen. Russland hat eigene Kontakte zur Hamas und ist ein enger Verbündeter von deren Hauptunterstützer Iran.

Zuvor hatte schon Kremlsprecher Dmitri Peskow eine mögliche Vermittlerrolle angeboten. "Russland kann und wird eine Rolle bei der Regulierung spielen", sagte er am Mittwoch in einem Interview für das russische Staatsfernsehen. Dazu müsse Moskau den Dialog mit, aber auch gleichen Abstand von beiden Seiten wahren.

"Zweifellos sind die Akte, die nur als Terrorismus bezeichnet werden können, zu verurteilen", sagte er, verwies aber auch auf "die Vorläufer dieser Situation". Schon am Dienstag hatte der Kreml bekräftigt, seine Kontakte zu den Palästinensern fortzusetzen. Präsident Putin werde zudem den Präsidenten der Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmoud Abbas, bei dessen schon vor Kriegsbeginn vereinbarter Moskau-Visite empfangen, hieß es.

Putin machte für die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel die USA verantwortlich. Deren Versuch, den Konflikt im Alleingang zu regeln, sei gescheitert, weil sie sich nicht um für beide Seiten annehmbare Kompromisse gekümmert hätten, meinte der Kremlchef. Sie hätten vielmehr ihre eigenen Vorstellungen für eine Lösung des Konflikts vorangetrieben und Druck auf die Konfliktparteien ausgeübt.

Russland wiederum, das selbst seit fast 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, wird von internationalen Beobachtern vorgeworfen, die Kämpfe in Israel für anti-westliche Informationskampagnen auszunutzen. Außerdem unterhält auch Moskau Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird.

ribbon Zusammenfassung
  • Der russische Präsident Wladimir Putin sieht sein Land als möglichen Vermittler im eskalierenden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern.
  • Präsident Putin werde zudem den Präsidenten der Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmoud Abbas, bei dessen schon vor Kriegsbeginn vereinbarter Moskau-Visite empfangen, hieß es.
  • Putin machte für die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel die USA verantwortlich.