Pflegeberuf soll attraktiver werden: "Erste Schritte" im Herbst
Derzeit laufen konkrete Verhandlungen mit den Ländern und dem Koalitionspartner ÖVP, berichtete Mückstein im Interview mit der APA. Details dazu nannte er aber noch nicht. Mückstein verwies darauf, dass sein Vorgänger Rudolf Anschober einen breiten Prozess dafür aufgesetzt und die von ihm installierte Taskforce auch schon einen Bericht vorgelegt habe.
Es gehe einerseits darum, den Pflegeberuf attraktiv zu machen und anderseits, die pflegenden Angehörigen zu entlasten. Dafür seien professionelle Unterstützungsangebote nötig. Der Minister verwies hier auf die sogenannten Community Nurses, für die der Nationalrat bereits die rechtlichen Grundlagen beschlossen hat und wofür in einem ersten Schritt 150 Stellen bis 2024 geschaffen werden sollen.
Skeptisch steht Mückstein der im Burgenland praktizierten Anstellung von pflegenden Angehörigen gegenüber. Er verwies darauf, dass diese Aufgabe vorwiegend Frauen leisten, aber immer mehr Frauen in Richtung Vollbeschäftigung gehen und deshalb keine Möglichkeit für die Pflege von Angehörigen zu Hause haben.
80.000 Pfleger bis 2030
Um den Bedarf an Pflegekräften zu decken, werden 80.000 Personen bis 2030 in diesem Beruf benötigt. Für Mückstein geht es dabei vor allem darum, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Personalschlüssel anzupassen, damit der Druck für die Beschäftigten nicht so groß wird. Ein wesentlicher Punkt für ihn ist dabei auch die Bezahlung in der Ausbildung. Die diskutierte Pflegelehre hält Mückstein für "eine Idee", er gibt aber zu bedenken, dass dann 15-Jährige schon eine solche Entscheidung treffen müssten.
Klar ist für den Sozialminister, dass die Pflegereform "viel Geld kosten" wird. Dabei spricht er sich eindeutig gegen eine private Pflegeversicherung und für eine staatliche Finanzierung aus.
Zusammenfassung
- Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kündigt "erste Schritte" zur schon lange geplanten, großen Pflegereform für den Herbst an.
- Derzeit laufen konkrete Verhandlungen mit den Ländern und dem Koalitionspartner ÖVP, berichtete Mückstein im Interview mit der APA.
- Skeptisch steht Mückstein der im Burgenland praktizierten Anstellung von pflegenden Angehörigen gegenüber.
- Klar ist für den Sozialminister, dass die Pflegereform "viel Geld kosten" wird.