Ott weist laut Anwalt sämtliche Vorwürfe zurück
"Herr Ott bestreitet sämtliche Vorwürfe. Es handelt sich um ein absurdes Konstrukt, die Beweislage ist mehr als dünn. Er wird hier zum Sündenbock gemacht", zitierte die Zeitung Anwalt Jürgen Stephan Mertens. Es sei ihm ein Bedürfnis, Berichte wonach sein Mandant ein Geständnis abgelegt habe, zurückzuweisen: "Das ist absurd."
In der Untersuchungshaft gehe es "wohl keinem gut", so der Anwalt. Doch der Hungerstreik, den sein Mandant bei seiner Verhaftung in Paternion (Kärnten) angekündigt habe, sei nicht mehr aktuell. Der 61-jährige Ott befinde sich in der U-Haft in Wien-Josefstadt "aus Schutzgründen" in Einzelhaft.
Gegen Ott wird seit 2017 von der Wiener Anklagebehörde unter anderem wegen Amtsmissbrauchs, geheimen Nachrichtendiensts zum Nachteil Österreichs und Verletzung des Amtsgeheimnisses ermittelt. Der Festnahme vorangegangen waren jüngste Informationen, denen zufolge Ott Handyinhalte von Spitzenbeamten an russische Spione übergeben haben soll. Ott soll "systematisch" den russischen Geheimdienst mit geheimen, streng vertraulichen Tatsachen und Erkenntnissen aus dem Verfassungsschutz sowie personenbezogenen Daten aus Polizeidatenbanken versorgt haben.
Zusammenfassung
- Ex-BVT-Chefinspektor Egisto Ott, unter Spionageverdacht, weist laut Anwalt sämtliche Vorwürfe zurück und befindet sich seit dem 1. April in Untersuchungshaft.
- Ott soll Handyinhalte von Spitzenbeamten an russische Spione übergeben und den russischen Geheimdienst mit geheimen Informationen versorgt haben, ermittelt wird seit 2017.
- Aus Schutzgründen wird der 61-jährige Ott in Wien-Josefstadt in Einzelhaft gehalten, ein Hungerstreik ist nicht mehr aktuell.