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Oppositionsführer will Südkoreas Präsident werden

10. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Der südkoreanische Oppositionsführer Lee Jae Myung hat seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten angekündigt. In einem am Donnerstag veröffentlichten Video versprach Lee, die wirtschaftliche Polarisierung zu beseitigen, die seiner Meinung nach eine der Hauptursachen für die sozialen Konflikte in Südkorea ist. Lee sagte zudem, er werde auf Regierungsebene umfangreiche Investitionen in Technologie und Talententwicklung vorantreiben, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

In der Außenpolitik versprach Lee einen pragmatischen Ansatz. "Realistisch gesehen ist das Bündnis zwischen Südkorea und den USA wichtig, und die Zusammenarbeit zwischen Südkorea, den USA und Japan ist wichtig. Dabei hat das nationale Interesse der Republik Korea stets oberste Priorität", sagte Lee in dem Video.

Der 61-jährige Lee hatte bei den Präsidentschaftswahlen 2022 gegen Yoon Suk Yeol mit dem knappsten Ergebnis in der Geschichte des Landes verloren. Doch im vergangenen Jahr führte er seine Demokratische Partei zu einem Erdrutschsieg bei den Parlamentswahlen.

Ex-Präsidenten Yoon hatte im Dezember das Kriegsrecht ausgerufen und damit die schwerste politische Krise des Landes seit Jahrzehnten ausgelöst. Er wurde seines Amtes enthoben. Der 64-Jährige muss sich nun in einem Strafverfahren wegen Aufruhrs verantworten.

Mehrere Gerichtsverfahren laufen

Auch Lee steht im Visier der Justiz. Im März hob ein Gericht zwar einen Schuldspruch wegen Verstoßes gegen das Wahlgesetz auf. Die Staatsanwaltschaft legte jedoch Berufung beim Obersten Gerichtshof ein. Gegen Lee laufen zudem weitere Verfahren wegen Anklagen, die von Bestechung bis Korruption reichen. Es ist unklar, ob eines dieser Gerichtsverfahren Lee im Wahlkampf behindern wird.

Der neue Präsident Südkoreas steht vor der Aufgabe, die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens durch den Handelskrieg mit den USA zu steuern. Er wird zudem mit einem erbitterten parteipolitischen Streit konfrontiert sein, der durch die Amtsenthebung Yoons noch verschärft wurde.

Zusammenfassung
  • Lee Jae Myung, der 61-jährige Oppositionsführer, hat seine Kandidatur für das südkoreanische Präsidentenamt angekündigt und plant, die wirtschaftliche Polarisierung durch Investitionen in Technologie zu bekämpfen.
  • In der Außenpolitik setzt Lee auf ein starkes Bündnis mit den USA und Japan, während er das nationale Interesse Südkoreas betont.
  • Die politische Lage in Südkorea ist angespannt, nachdem Ex-Präsident Yoon Suk Yeol, 64, seines Amtes enthoben wurde und sich einem Strafverfahren wegen Aufruhrs stellen muss.