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Nordkorea testete U-Boot-Rakete

Der jüngste Raketentest Nordkoreas wird zum Fall für den UN-Sicherheitsrat. Hintergrund ist die Sorge von Experten, dass die Führung in Pjöngjang seit geraumer Zeit wieder stärkeren Fokus darauflegt, das Land zu militarisieren. Das mächtigste UN-Gremium wird am Mittwochnachmittag (Ortszeit) auf Antrag der USA und Großbritanniens hinter verschlossenen Türen zusammenkommen.

Nordkoreas Staatsführung ließ am Dienstag bereits zum achten Mal in diesem Jahr eine ballistische Rakete testen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, soll es sich beim jüngsten Flugkörper um eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete "neuen Typs" handeln, welche die "Verteidigungstechnologie des Landes auf ein hohes Niveau bringt und die Unterwassereinsatzfähigkeit unserer Marine verbessert".

Die von KCNA veröffentlichten Fotos legen nahe, dass es sich um eine eher kleine Rakete mit mutmaßlich geringer Reichweite handelt. Experten werten den Test daher nicht als bahnbrechenden Entwicklungsschritt für das nordkoreanische Raketenprogramm. Dies wird auch dadurch untermauert, dass nach bisherigen Erkenntnissen Machthaber Kim Jong-un dem Raketentest nicht beiwohnte. Dennoch sorgen sich Experten, dass Nordkoreas Führung wieder stärker auf Militarisierung setzt.

UN-Resolutionen untersagen Nordkorea den Test von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Das Land, das wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen ist, sorgte schon im vergangenen Monat durch eine Reihe von Tests für Unruhe. Unter anderem startete Nordkorea nach eigenen Angaben eine sogenannte Hyperschallrakete. Wegen ihrer großen Geschwindigkeit können Waffen dieser Art nur schwer abgefangen werden. Zudem feuerte Nordkorea zuletzt zwei Kurzstreckenraketen ab.

Bereits am Montag kamen in Washington Gesandte der Regierungen Südkoreas, Japans und der USA zusammen, um über das nordkoreanische Atomprogramm zu diskutieren. Der US-Nordkorea-Gesandte Sung Kim verurteilte den jüngsten Einsatz einer "ballistischen Rakete" und forderte Nordkorea auf, von weiteren Provokationen abzusehen und sich auf politische Gespräche einzulassen.

Die südkoreanische Regierung zeigt sich nach wie vor dialogbereit. Außenminister Chung Eui-yong schlug bei einer Rede im Parlament vor, dass man auch Sanktionserleichterungen ergreifen könne, um Nordkorea wieder an den Verhandlungstisch zu holen: "Unter der Bedingung, dass der Norden den Dialogvorschlag akzeptiert".

ribbon Zusammenfassung
  • Der jüngste Raketentest Nordkoreas wird zum Fall für den UN-Sicherheitsrat.
  • Hintergrund ist die Sorge von Experten, dass die Führung in Pjöngjang seit geraumer Zeit wieder stärkeren Fokus darauflegt, das Land zu militarisieren.
  • Nordkoreas Staatsführung ließ am Dienstag bereits zum achten Mal in diesem Jahr eine ballistische Rakete testen.
  • Unter anderem startete Nordkorea nach eigenen Angaben eine sogenannte Hyperschallrakete.