APA/HELMUT FOHRINGER

Nehammer gratuliert Trump, Kickl freut "Schlappe für System"

FPÖ-Chef Herbert Kickl freute sich indes über eine "Schlappe für das System inklusive Experten und vereinigte Medien in den USA, in der EU und hierzulande".

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat Donald Trump zu dem sich abzeichnenden Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. "Die USA sind ein bedeutender strategischer Partner für Österreich", so Nehammer, der aktuell Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach dessen OP als Staatsoberhaupt vertritt.

"Wir freuen uns darauf, unsere transatlantischen Beziehungen gemeinsam weiter auszubauen und zu stärken, um den globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen", erklärte Nehammer am Mittwochfrüh im Kurznachrichtendienst X.

Kickl ortet wieder Abrechnung mit "Eliten"

Zu den ersten Gratulanten aus Österreich gehörte auch der freiheitliche Parteiobmann. "Die Amerikaner haben mit der selbstverliebten Politik der eiskalten Eliten ordentlich abgerechnet", so Kickls Analyse auf Facebook. Selbst Angriffe sämtlicher Medien, "sogenannter `Experten ́" und politischer Gegner hätten die richtige Politik am Ende des Tages nicht stoppen können.

"Americans make Trump great again and Trump makes Amerika great again", dichtete Kickl und zog Parallelen zur Situation in Österreich: "In den USA stehen die Zeichen auf `frischen Wind ́, `neue Wege ́ und Optimismus. Und bei uns wurschteln die vereinigten Wahlverlierer, die unser Land in eine dramatische Negativ-Entwicklung geführt haben, im Auftrag des Staatsoberhauptes weiter herum."

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Meinl-Reisinger: Europa muss sich um "eigenen Angelegenheiten kümmern"

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger gratuliert Trump nicht. "Die Bürger der USA haben entschieden", schreibt sie auf X. Es bleibe zu hoffen, "dass die Demokratie auch weiter stark bleibt in den USA wie in der gesamten westlichen Welt. Für ausgemacht halte ich das nicht".

Europa müsse "nun aber endgültig klar sein, dass wir uns selbstbewusst um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern müssen. Mit der Basis einer zu stärkenden Wirtschaft vor allem eine wirklich gemeinsame Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik aufzubauen. Rußland ist unser Problem, nicht das der USA. Das sollte die größte Lehre des heutigen Morgens sein".

Maurer: "Weckruf" für Europa

Von einem "Weckruf" für Europa sprachen auch die Grünen. "Die Wahl in den USA zeigt uns: Wenn wir in Europa nicht zusammenstehen, riskieren wir unsere Werte und Errungenschaften", warnte die geschäftsführende Klubobfrau Sigrid Maurer auf X und forderte eine stärkere Zusammenarbeit der EU insbesondere in außen-, wirtschafts- und klimapolitischen Fragen. Der unterlegenen demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und deren Partei zollte Maurer "großen Dank und Respekt für ihren engagierten und mutigen Wahlkampf".

ribbon Zusammenfassung
  • Bundeskanzler Karl Nehammer gratulierte Donald Trump zu einem sich abzeichnenden Wahlsieg bei der US-Präsidentschaftswahl und betonte die strategische Bedeutung der USA für Österreich.
  • FPÖ-Chef Herbert Kickl freute sich über eine 'Schlappe für das System' und kritisierte die 'selbstverliebte Politik der Eliten', während er Parallelen zur politischen Situation in Österreich zog.
  • Nehammer möchte die transatlantischen Beziehungen stärken, während Kickl die Rolle der Medien und Experten in der Wahl kritisierte.