APA/APA/AFP/SIMON MAINA

Namibia bekommt erstmals eine Präsidentin

Im südwestafrikanischen Staat Namibia steht erstmals eine Frau an der Spitze. Netumbo Nandi-Ndaitwah gewann die Präsidentschaftswahl mit 58,1 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlkommission mit, nachdem 91,8 Prozent der Stimmen ausgezählt waren. Die 72-Jährige, bisher Vizepräsidentin, will sich in ihrer fünfjährigen Amtszeit auf die Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit sowie tiefgreifende Investitionen in "grüne" Energie, Landwirtschaft und Infrastruktur konzentrieren.

Nandi-Ndaitwahs schärfster Rivale, der ehemalige Zahnarzt Panduleni Itula, folgte mit 25,39 Prozent. Die Regierungspartei Swapo, die in Namibia seit 34 Jahren regiert, behält nach Angaben der Wahlkommission, mit 52,68 Prozent die Mehrheit im Parlament. Die Abstimmung vom 27. November in der ehemaligen deutschen Kolonie war von einigen technischen Problemen überschattet gewesen. In knapp 40 der 4.622 Wahllokale musste die Stimmabgabe trotz des offiziellen Endes der Wahl weiter fortgesetzt werden.

Die Parlaments- und Präsidentschaftswahl am 27. November war von logistischen und technischen Problemen geprägt und musste zweimal verlängert werden. Wegen mangelnder Wahlzettel mussten manche Wähler teilweise bis zu zwölf Stunden in den Schlangen vor den Wahllokalen anstehen.

Die Swapo regiert in Namibia, der früheren deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (1884-1915), seit der Unabhängigkeit von Südafrika im Jahr 1990. Hohe Arbeitslosigkeit, anhaltende soziale Ungleichheit und das Heranwachsen einer neuen Generation haben dazu geführt, dass die Unterstützung für die Partei in dem Land zurückging - ein Wahlsieg der Vizepräsidentin galt nicht als ausgemacht.

ribbon Zusammenfassung
  • Netumbo Nandi-Ndaitwah wurde mit 58,1 Prozent der Stimmen zur ersten Präsidentin Namibias gewählt. Die Wahlkommission bestätigte das Ergebnis nach Auszählung von 91,8 Prozent der Stimmen.
  • Die Swapo-Partei, die seit der Unabhängigkeit Namibias regiert, behält mit 52,68 Prozent die Mehrheit im Parlament. Die Wahl war von technischen Problemen geprägt, die zu Verzögerungen führten.
  • Nandi-Ndaitwah plant, sich in ihrer Amtszeit auf die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und Investitionen in grüne Energie zu konzentrieren. Ihr Hauptkonkurrent Panduleni Itula erhielt 25,39 Prozent der Stimmen.