Millionen Menschen in der arabischen Welt droht Armut
Die UNO warnt vor einer starken Zunahme von Armut und Hunger in der arabischen Welt infolge des Coronavirus. Durch die Abschwächung der Wirtschaft könnten mehr als acht Millionen Menschen in die Armut abrutschen, schätzt die UN-Wirtschaftskommission für Westasien (ESCWA). Die Zahl der Armen stiege dann auf rund 101 Millionen. 52 Millionen Menschen könnten an Unterernährung leiden.
Besonders massiv könnten demnach die Folgen für Frauen und junge Erwachsene sein sowie für Menschen, die im informellen Sektor arbeiten und keinen Schutz wie etwa eine Arbeitslosenversicherung haben. Da die Region stark von Lebensmittelimporten abhängig sei, könnte sie durch Störungen der weltweiten Versorgungsketten unter Nahrungsmittelknappheit leiden, erklärt die Wirtschaftskommission.
Zur ESCWA gehören 18 Länder der arabischen Welt, darunter auch die meisten Staaten in Nordafrika. Länder wie der Jemen, der Irak, Syrien oder Libyen leiden ohnehin schon unter jahrelangen gewaltsamen Konflikten und großer humanitärer Not. Die Region hat bisher rund 8.000 Infizierungen mit dem Coronavirus und mehr als 200 Tote gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen.
Die meisten Infizierungen hat bisher das Königreich Saudi-Arabien mit mehr als 1.720 Fällen verzeichnet. Auch andere öl- und gasreiche Golfländer wie Katar, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) meldeten Hunderte Patienten. Mit 50 Toten sind in der Region bisher im Irak die meisten Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. In Ägypten fielen ihr bisher 46 Menschen zum Opfer.
Zusammenfassung
- Die UNO warnt vor einer starken Zunahme von Armut und Hunger in der arabischen Welt infolge des Coronavirus.
- Durch die Abschwächung der Wirtschaft könnten mehr als acht Millionen Menschen in die Armut abrutschen, schätzt die UN-Wirtschaftskommission für Westasien (ESCWA).
- Die Zahl der Armen stiege dann auf rund 101 Millionen.
- Zur ESCWA gehören 18 Länder der arabischen Welt, darunter auch die meisten Staaten in Nordafrika.