Sully zu UK: Neuwahlen hängen von Finanzpaket ab
Liz Truss sei von vielen Parteimitgliedern gewählt worden, um die Wahl "anderer Kandidaten zu verhindern", so die Politologin Melanie Sully im PULS 24 Interview. "Viele Leute in der Partei wollten Rishi Sunak nicht wählen" – daher hätten sie Truss gewählt. Eine große Begeisterung für Truss sei jedoch nicht da gewesen.
"Ein Spiel mit Hintergedanken"
Politik sei "ein Spiel mit Hintergedanken". Viele hätten Truss gewählt, mit der Hoffnung, dass sie "irgendwann einmal versagen würde" und sie dann "ihre Kandidaten mobilisieren können".
Wer wird Truss-Nachfolge?
Nach dem Rücktritt von Liz Truss gibt es nun schon Spekulationen über eine mögliche Rückkehr von Ex-Premierminister Boris Johnson. Laut Sully ist das eher unwahrscheinlich. "Er verdient mittlerweile 150.000 Euro für eine halbe Stunde reden in der USA. Warum soll er zurückkommen und alle diese Probleme ausbaden?", so die Politologin. Johnson sei nicht bekannt für "harte Arbeit in der Downing Street".
Ein weiterer Kandidat für die Nachfolge sei der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak, der laut Sully "zumindest Finanzkompetenz hat, was jetzt dringend notwendig ist". Weitere mögliche Kandidaten seien Penny Mordaunt und Ben Wallace, der momentan Verteidigungsminister ist.
Drohen jetzt Neuwahlen?
Im November müsse "ein neues Finanzpaket durchs Parlament gehen" und sollte die Conservative Party daran scheitern, sei es "ohnehin üblich das eine Regierung zurücktritt". "Sollten sie im November in dieser Frage scheitern, dann gibt es Neuwahlen", so die Politologin Melanie Sully im PULS 24 Interview.
Zusammenfassung
- Warum war die britische Premierministerin Liz Truss nur sechs Wochen im Amt?
- Die Politologin Melanie Sully schätzt die Lage im britischen Parlament im PULS 24 Interview ein.