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Strolz über "kranken Kapitalismus": "Geht noch ein Weile. Dann Crash"

Der ehemalige NEOS-Chef Matthias Strolz versucht sich nicht nur im Jodeln und im Yoga. Mitunter ist er auch noch politisch. Zumindest auf Twitter. Er spricht sich dort dagegen aus, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren. Angesichts der Banken-Krise sieht den Crash kommen.

Lederhose, Trachten-Gilet und Jodeln. So präsentierte sich der ehemalige NEOS-Chef Matthias Strolz am Wochenende in den sozialen Medien. Er will unter die Musiker gehen und befindet sich im Studio. Eine Mischung aus Jodeln und Goa wird es wohl werden. 

Die Idee dazu hatte er schon im Jänner offenbart, als er von einem "deep dive" in Indien zurückkehrte. Später erklärte er, dass er dort bei Ahmedabad Yoga praktizierte und dabei eine Verbindung zu seinem verstorbenen Vater herstellen konnte. Doch die Politik hat Strolz nicht ganz beiseite gelegt. 

"Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren ist kranker Kapitalismus", schrieb Strolz am Montag auf Twitter. Damit dürfte er wohl auf die aktuelle Banken-Krise anspielen.

Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren - also auf die Allgemeinheit aufzusteilen - ist für Strolz falsch. "Es ist feige Politik. Es ist jenseits jeder Nachhaltigkeit. Es setzt die falschen Anreize. Fördert Gier. Es ist menschenverachtend", schrieb er. So ein Vorgehen werde von "strukturell korrupten Akteuren vorangetrieben". 

Strolz sieht Crash kommen

In den USA sind kürzlich die Silicon Valley Bank (SVB) und der Signature Bank kollabiert, die First Republic Bank wankt - ihr mussten elf US-Großbanken wie Citigroup, Bank of America oder JPMorgan Chase mit rund 28 Milliarden Euro zu Hilfe eilen. In der Schweiz hat die UBS die Großbank Credit Suisse (CS) notübernommen.

Der von der Regierung orchestrierte Deal, in dem die größte Schweizer Bank ihre schwer angeschlagene Rivalin erwirbt, beinhaltet umfangreich öffentliche Unterstützungen, die sich auf etwa ein Drittel des Schweizer Bruttoinlandsprodukts (BIP) summieren könnten.

"'Too big to fail' wird von 'Even bigger to fail' übernommen", kommentierte Strolz. "Milliarden-Gehälter und Boni für Misswirtschaft der Vorstände. Doch Haftungen werden nun den Steuerzahler:innen umgehängt. Dieses System ist krank, am Ende. Es dient nicht den Menschen. Geht noch ein Weile. Dann Crash."

Strolz ist seit seinem Rückzug aus der Politik wieder als Unternehmer tätig, beteiligt sich an Start-Ups, schreibt Bücher, tritt in Diskussionssendungen auf und dreht Reportagen. Sein musikalisches Projekt soll übrigens in einer Tour im Spätherbst gipfeln, versprach er im Jänner. Die meisten Lieder seien auf Englisch. Sein Versprechen damals: "We're gonna have a universal message there."

ribbon Zusammenfassung
  • Der ehemalige NEOS-Chef Matthias Strolz versucht sich nicht nur im Jodeln und im Yoga.
  • Er spricht sich dort dagegen aus, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren.
  • Angesichts der Banken-Krise sieht er den Crash kommen.