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Macron lästerte über Kurz: "Er hört nicht zu"

Der französische Präsident Emmanuel Macron stört sich laut "Politico" am Verhalten von Sebastian Kurz.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich frustriert über das Verhalten von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) beim EU-Gipfel geäußert. "Seht ihr? Es ist ihm egal. Er hört den anderen nicht zu, hat eine schlechte Haltung. Er kümmert sich um seine Presse und basta", sagte Macron laut einem Bericht von "Politico", als Kurz am Sonntagabend zum Telefonieren den Sitzungssaal verließ.

Macron habe demnach auch in starken Worten Kritik am Verhalten der Gruppe der "Sparsamen" geübt und dieses mit jenem des britischen Premiers David Cameron bei früheren EU-Budgetverhandlungen verglichen. Diese Art des Verhaltens habe ein böses Ende, sagte der französische Präsident in Anspielung auf das von Cameron verlorene Brexit-Referendum.

Macron bezeichnet sich selbst als "Spinner"

Selbstironisch bezeichnete sich Macron auch als "Spinner", was die Frage der Höhe der Zuschüsse beim EU-Coronafonds betrifft. "Ok, aber sogar Angela hält zu mir", sagte Macron zur Erheiterung einiger Gipfelteilnehmer.

Die 27 Staats- und Regierungschefs verhandeln bereits seit drei Tagen über ein 1,8 Billionen schweres Finanzpaket. EU-Ratspräsident Charles Michel konnte am Sonntag den Widerstand von fünf kleineren und mittleren Nettozahlerländern, angeführt von Kurz und dem niederländischen Premier Mark Rutte, gegen die Dotierung des EU-Wiederaufbaufonds nicht brechen. Sie wollen höchstens 350 Milliarden Euro an Zuschüssen gewähren, während die restlichen 22 Mitgliedsstaaten hinter einem Kompromissvorschlag Michels von 400 Milliarden Euro stehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Der französische Präsident Emmanuel Macron stört sich laut "Politico" am Verhalten von Sebastian Kurz.
  • Selbstironisch bezeichnete sich Macron auch als "Spinner", was die Frage der Höhe der Zuschüsse beim EU-Coronafonds betrifft.
  • Sie wollen höchstens 350 Milliarden Euro an Zuschüssen gewähren, während die restlichen 22 Mitgliedsstaaten hinter einem Kompromissvorschlag Michels von 400 Milliarden Euro stehen.