Luger bleibt, Babler schweigt
Zwei Tage nach Aufkommen des Chat-Skandals in der oberösterreichischen Landeshauptstadt scheint der Linzer Bürgermeister Klaus Luger weiterhin fest im Sattel zu sitzen. Nach einer Krisensitzung mit Parteigenossen am Dienstag, bei dem Luger von seinen Parteifreunden einstimmig bestätigt wurde, gibt es weiterhin keinen Kommentar von der Bundesspitze.
Luger gesteht am Dienstag ein, dass er selbst Hearing-Fragen an Dietmar Kerschbaum weitergegeben hatte. Der burgenländische Medienmanager hatte sich um das Amt des Brucknerhaus-Intendanten beworben und die Stelle auch bekommen.
Rücktrittsforderungen und roter Rückhalt
Die Aufregung in der oberösterreichischen Landeshauptstadt ist dementsprechend groß. Die ÖVP Linz fordert den langjährigen Bürgermeister zum Rücktritt auf. Aus dem Büro des oberösterreichischen Landeshauptmanns Thomas Stelzer heißt es: "Wenn ich in dieser Situation wäre, wüsste ich, was zu tun ist."
Anders sehen das offenbar die eigenen Genossen, die Luger in einer Krisensitzung einstimmig das Vertrauen aussprechen.
Aus dem Büro der roten Landespartei heißt es, "man solle die Kirche im Dorf lassen".
Andreas Babler - Kein Kommentar
Still verhält sich auch die Bundespartei. Obmann Andreas Babler weilt am Donnerstagvormittag für einen Medientermin in Wien Liesing. Er will weiterhin keinen Kommentar zu Causa abgeben. Erst müsse man die Beratungen abschließen. Für weitere Wortmeldung stand der Traiskirchner Bürgermeister am Donnerstag nicht zur Verfügung.
Spätestens am kommenden Montag wird Babler wohl Stellung nehmen müssen, da trifft er im ORF-Sommergespräch auf ZIB2 Anchor Martin Thür.
Am 29. August begeht die Sozialdemokratie ausgerechnet in Linz ihren Wahlkampfauftakt. Der Bürgermeister wird nicht anwesend sein. Das hätte allerdings terminliche Gründe und würde in keinem Zusammenhang mit der aufgetauchten Causa stehen, heißt es am Mittwoch aus dem Büro der Landespartei.
Zusammenfassung
- Nachdem bekannt geworden ist, dass der Linzer Bürgermeister Klaus Luger Hearingfragen an einen Kandidaten weitergegeben hatte, spricht ihm die Linzer SPÖ am Mittwoch das Vertrauen an.
- SPÖ-Parteichef Andreas Babler steht weiterhin für keinen Kommentar zur Verfügung.
