Strache zu Wien-Wahl: Ludwig will "Konkurrenz verhindern"
Bei "Kaiserwetter" begrüßte Strache die versammelten Medien in Wien-Floridsdorf, seinem neuen Wohnbezirk. Bestens gelaunt titulierte er sich selbst als "Wiener Original" mit Kampfgeist. Denn der Ex-Vizekanzler will das politische Comeback, er möchte bei der Wien-Wahl am 27. April antreten.
Zuerst muss er dafür aber die nötigen Unterstützungserklärungen zusammenbekommen, denn 2020 hat er mit seinem "Team HC Strache - Allianz für Österreich" den Einzug in den Gemeinderat verpasst.
Dass er nun in den 17 Wahlkreisen jeweils 100 Unterschriften benötigt, hielt er für einen Versuch der Stadtregierung, allen voran Bürgermeister Michael Ludwigs (SPÖ), "die politische Konkurrenz zu verhindern". Generell ließ Strache kein gutes Haar an der Rot-Pinken Regierung, sie hätten "in den letzten fünf Jahren diese Stadt an die Wand gefahren".
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In Wien würden Asylwerber:innen etwa "fürs Nichtstun" Gelder bekommen, in Wiener Schulen ortete er eine "katastrophale Entwicklung" bei der Integration. Auch die Kriminalität sah er als Problem: Man brauche heute schon eine Schutzweste, "wenn man sich beim Tichy ein Eis kaufen will".
Kritik an Ludwig
"Ich kann und will nicht länger zuschauen, was da in Wien abgeht", tönte der Ex-Vizekanzler also. 2019 führte ein Video von Strache mit FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus zum Fall der damaligen schwarz-blauen Regierung.
Darin sprachen die beiden auf Ibiza mit einer vermeintlichen russischen Investorin über mögliche Großaufträge im Gegenzug für millionenschwere Unterstützung.
Geläutert gab sich Strache am Donnerstag aber nicht, stattdessen unterstrich er die positive Wirkung der Ereignisse der vergangenen Jahre. "Ja, der Herr Strache, der HC Strache, der hat viel erlebt, der war ganz oben, der ist ganz runtergefallen, aber er ist älter und daher auch besser geworden mit all seinen Erfahrungen", sinnierte er.
Und diese Erfahrung brauche es auch, um Bürgermeister Ludwigs SPÖ "einzuheizen", betonte Strache. Ab Montag wolle man eine Verteilaktion vor allen Bezirksämtern beginnen, um so die nötigen Unterstützungserklärungen zu bekommen. In Floridsdorf habe man bereits knapp die Hälfte der Unterstützungen beisammen.
Strache will auf jeden Fall hoch hinaus: Er möchte den Einzug in den Wiener Landtag schaffen und rechnet sich als "Außenseiter" gute Chancen aus; über 5 Prozent will er mit seiner Liste kommen. Damit wolle man das "Zünglein an der Waage" sein. Dafür müssen aber erst bis 27. Februar genügend Unterstützungserklärungen gesammelt werden.
Zusammenfassung
- Heinz-Christian Strache will zur Wien-Wahl antreten, braucht dafür aber noch die nötigen Unterstützungserklärungen.
- In einer Pressekonferenz gab er sich kämpferisch und teilte gegen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).
- Er pries seine Erfahrung als Politiker an, ungeachtet dessen, dass sein letzter Ausflug in die Spitzenpolitik aufgrund der Ibiza-Affäre unrühmlich zu Ende gegangen ist.