Schilling-Vorwürfe: Kogler sieht anonymes "Gefurze"
Der "Standard" veröffentlichte am Dienstagabend eine Recherche zur 23-jährigen Klimaaktivistin, in der Bekannte, Weggefährten und Journalisten über massive und unwahre Gerüchte berichten, die Schilling verbreitet hätte.
So ist in dem Bericht die Rede von problematischem Verhalten im zwischenmenschlichen Bereich. In einem Fall habe Schilling gar eine Unterlassungsklage unterzeichnet, um Gerüchte zu unterbinden. So soll sie von einem Mann auch fälschlicherweise behauptet haben, er hätte sie belästigt.
"Gerüchte statt Argumenten"
Schilling selbst stritt die Vorwürfe am Mittwoch bei einer Pressekonferenz ab. Man würde ihr jetzt "allerhand Dinge" unterstellen, ihr "Charakter in Frage gestellt", sagte die 23-Jährige.
Während man bei ihren Kontrahenten Inhalte diskutiere, ginge es bei ihr darum, ob sie der richtige Mensch für die Politik sei. "Nichts davon, auch nicht im Entferntesten" hätte mit der anstehenden EU-Wahl zu tun.
Video: Analyse der Pressekonferenz
Es seien "Gerüchte und Behauptungen statt Argumenten", meinte sie. Man würde es auf "eine persönliche Ebene" ziehen, das sei nicht für die Politik oder den Wahlkampf gut. "Ich bin nicht aus Teflon, die geballten Vorwürfe und Unterstellungen haben mich getroffen", gab sie zu.
Kogler ortet gefüllte "Schmutzkübel"
Vizekanzler Werner Kogler stärkte seiner Spitzenkandidatin den Rücken. "Es wird vor allem gegen die Grünen agitiert", meinte er. "Das war ja leider auch zu befürchten", bei den Vorwürfe erkenne er "kaum oder gar keine politische Tangente".
Eigentlich sollte man über die EU und den österreichischen Beitrag reden, man wolle sich nun durch "irgendein anonymes Gemurkse oder Gefurze" nicht aufhalten lassen, so Kogler. "Die Schmutzkübel wurden gefüllt", nun würden sie über einer jungen Frau ausgeleert, die sich politisch einsetzen wolle.
Auch von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler kamen unterstützende Worte. Sie habe selbst schon viel erlebt, doch so etwas noch nicht, meinte sie. "Ich habe den allergrößten Respekt vor dir", sagte sie zu Schilling.
"Wir stehen geschlossen hinter der Lena", ergänzte Klubchefin Sigi Maurer. Sie vermute hier eine "organisierte Kampagne", man wolle zu den Gerüchten aber keine weiteren hinzufügen. Man wolle in die Zukunft schauen.
Zusammenfassung
- Nach den am Dienstagabend bekannt gewordenen Vorwürfen gegen die EU-Spitzenkandidatin der Grünen, Lena Schilling, nahm sie in einer Pressekonferenz Stellung.
- Die Partei steht weiter hinter ihr, ihre Kandidatur stehe nicht zur Debatte.
- Vizekanzler Kogler ortet gar "gefüllte Schmutzkübel".