APA/ROLAND SCHLAGER

Gewessler: Greenwashing von Atomkraft "verantwortungslos"

Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht die Taxonomieverordnung der EU in Bezug auf "grüne" Atomkraft und Gas "unvernünftig" und als "nicht rechtens" an. Daher habe sich Österreich zu einer Klage entschlossen.

Ziel der Taxonomieverordnung der EU sei es, den Finanzmärkten zu zeigen, "wo grün draufsteht ist auch grün drin", erklärte die Anwältin Simone Lünenbürger. Sie habe Österreich bei der Ausformulierung der Klage unterstützt, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Dass gerade Atomkraft und Gas dadurch ein grünes Pickerl bekommen, sei "verantwortungslos, unvernünftig und nicht rechtens", so Gewessler.

Atomkraft nicht Technologie der Zukunft

Zum ersten sei Atomkraft "keine Zukunftstechnologie" wegen der Endlagerung. Zum zweiten verstoße das auch gegen die Taxonomieverordnung an sich, die Energien ohne größtmöglichen Schaden fördern wolle. Zudem sei Atomkraft laut Gewessler "zu teuer" und "zu langsam".

Als weiterer Punkt in der Verordnung finde sich auch ein grünes Label für Gas. Dass man dessen Verbrennung in einen Nachhaltigkeitskatalog aufnehmen, sei für Gewessler "absurd".

"Anderes zu sagen als zu tun geht sich nicht mehr aus"

Offenbar sei man drauf bedacht, "starke fossile und nukleare Interessen zufriedenzustellen". Für Gewessler gehe es sich aber nicht mehr aus, "das eine zu sagen und zu wollen und dann das Gegenteilige zu tun."

ribbon Zusammenfassung
  • Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht die Taxonomieverordnung der EU in Bezug auf "grüne" Atomkraft und Gas "unvernünftig" und als "nicht rechtens" an.
  • Daher habe sich Österreich zu einer Klage entschlossen.
  • Offenbar sei man drauf bedacht, "starke fossile und nukleare Interessen zufriedenzustellen".