Zeugin aufgetaucht: Erfand Schilling Affäre mit EU-Beamten?

Im Prozess des Ehepaars Bohrn Mena gegen die jetzige EU-Abgeordnete Lena Schilling hat man sich am Donnerstag auf einen Vergleich geeinigt. Kurz vor dem Gerichtstermin soll sich allerdings eine weitere Zeugin gemeldet haben. Der Vorwurf: Schilling habe auch in Brüssel eine Affäre erfunden.

"Ich wurde gestern überraschenderweise aus Brüssel kontaktiert", erklärte Veronika Bohrn Mena im PULS 24 Interview vor dem Termin. "Das ist jetzt nichts, was wir geplant haben. So bizarr, wie es sich anhört, es ist tatsächlich so passiert."

Die Person habe ihr berichtet, dass "in Brüssel in den letzten Monaten diverse Gerüchte aufgetaucht sind" und Medien bereits dazu recherchieren würden.

Lena Schilling habe demnach in den letzten Wochen und Monaten verbreitet, dass sie "mit einem sehr angesehenen Spitzenbeamten in Brüssel" eine Affäre habe. "Das sorgt in diplomatischen Kreisen für einige Verstimmung", so Bohrn Mena. Deswegen habe sich die Person bei ihr gemeldet und wolle sie als Zeugin "unterstützen".

Bohrn Mena habe verifiziert, dass es sich um "eine sehr seriöse, glaubwürdige Quelle" handle. Sie habe auch eine schriftliche Bestätigung der Vorwürfe bekommen, die sie der Richterin vorlegen werde.

Um wen es sich bei der potenziellen Zeugin genau handelt, wolle man im Prozess offenlegen. Gerüchten zufolge soll es sich um die Ehefrau des Spitzenbeamten handeln, dem Schilling eine Affäre nachgesagt haben soll. Das wollte Born Mena aktuell noch nicht öffentlich bestätigen.

Prozess und Konflikt "beendet"

In dem Prozess wollten die Bohrn Menas einen öffentlichen Widerruf von Lena Schilling erreichen, die Sebastian Bohrn Mena Gewalt gegen seine Ehefrau unterstellt haben soll. 

Schilling habe zwar vor einigen Monaten eine Unterlassungserklärung unterzeichnet und versprochen, die Äußerungen nicht mehr zu wiederholen. "Sie hat es aber in der Vergangenheit gemacht", so Veronika Bohrn Mena. Schilling habe gegen die Unterlassung verstoßen und behaupte weiterhin, sie habe aus Sorge gehandelt. 

Am Donnerstagnachmittag einigte man sich schließlich auf einen Vergleich. Der Konflikt sei beigelegt, es gäbe ein "ewiges Ruhen des Verfahrens".

Schilling werde gegenüber mehreren Personen eine schriftliche Erklärung abgeben. Keine der beiden Parteien darf sich künftig äußern.

Dutzende Zeugen

Zuvor hatte Veronika Bohrn Mena von einer Liste mit insgesamt 21 Personen berichtet, die von Lena Schilling diskreditiert worden sein sollen. 20 weitere Personen könnten dies laut Bohrn Mena bezeugen. Nochmals 10 weitere Personen könnten bezeugen, dass Schilling Unwahrheiten über die Bohrn Menas verbreitet haben soll.

Diese Listen wollte sie am Donnerstag vorlegen. Bei den Vorwürfen ginge es mehrfach um Behauptungen über Gewalt, sexuelle Belästigung bis hin zu Vergewaltigung.

Der geforderte Widerruf könne über ein Inserat erfolgen, die genau Form sei ihr allerdings "relativ wurscht", so Bohrn Mena vor dem Gerichtstermin. Sie könne auch ein Posting auf Instagram machen. "Mir ist nur wichtig, dass sie öffentlich Verantwortung übernimmt und zugibt, dass sie das frei erfunden hat", so Bohrn Mena.

"Wenn sie sich einmal hinstellt und das macht, ist die Sache erledigt."

ribbon Zusammenfassung
  • Im Prozess des Ehepaars Bohrn Mena gegen die jetzige EU-Abgeordnete Lena Schilling hat man sich am Donnerstag auf einen Vergleich geeinigt.
  • Kurz vor dem Gerichtstermin soll sich allerdings eine weitere Zeugin gemeldet haben.
  • Der Vorwurf: Schilling habe in Brüssel eine Affäre mit einem Spitzenbeamten erfunden haben.