Kurz: "Wokeness" keine Gefahr, aber "falsch"
Am Mittwoch reagierte der ehemalige österreichische Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz im PULS 24 Interview auf den Wahlsieg von Donald Trump.
Auf Trump-Sieg getippt
Er habe bereits auf einen Sieg Trumps getippt, sei aber von einem knapperen Rennen ausgegangen, gesteht er. "Jetzt hat er gewonnen, er hat sogar sehr eindeutig gewonnen", so Kurz. Es sei eine "deutlich klarere Sache" als es sich alle – er eingeschlossen – erwartet hätten.
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Warum er auf Trump getippt hat? In seinen "Begegnungen in den USA" habe Kurz den Eindruck bekommen, dass die Eliten "ein Stück weit entkoppelt sind von der Meinung der Masse der Menschen".
Ein Ende der "Woke-Entwicklungen"
Viele Stars hätten sich gegen Trump stark gemacht, auch die Berichterstattung sei eine "ganz eindeutig negative" gewesen, so Kurz. "Aber die Masse der Amerikaner glaub ich, wünscht sich eine sehr klare Haltung gegenüber illegaler Migration, wünscht sich ein Ende auch mit all diesen 'Woke-Entwicklungen' und hofft auf eine bessere wirtschaftliche Entwicklung und weniger Inflation", so Kurz.
https://twitter.com/sebastiankurz/status/1854043382751879388
Auf die Frage von PULS 24 Moderator René Ach, was "wokeness" für ihn bedeutet und ob sie eine Gefahr für ihn ist, erläutert Kurz seine Interpretation des Wortes.
"Mein Eindruck ist einfach, dass die Politik sich mit den großen Themen auseinandersetzen sollte", so Kurz. Als Beispiele nennt er unter anderem die Wirtschaftspolitik, aber auch die Fragen, wie man eine hohe Zahl an gut bezahlten Arbeitsplätzen schafft, wie man die Inflation bekämpft oder Grenzen sichern kann.
"Wokeness" keine Gefahr, aber "falsch"
"Ich glaube, das sind große Themen, die dazu führen, ob sich ein Land in eine gute oder eine schlechte Richtung entwickelt. Und meiner Meinung nach gibt’s einfach immer mehr Nebenthemen, die da entstehen und die da zu viel Platz einnehmen in der Debatte", so Kurz.
Überzeugt ist Kurz, dass er mit dieser Meinung nicht allein dasteht. Dieses "Phänomen" gebe es nicht nur in den USA, sondern auch in Europa.
Für eine "Gefahr" hält er "wokeness" nicht unbedingt, aber für "falsch". Er selbst glaubt beispielsweise nicht, dass man "Kindern und Jugendlichen sagen sollte, sie können sich aussuchen, welches Geschlecht sie sind". Er ist für einen "klassischeren Zugang".
"Aus meiner Sicht läuft die Debatte einfach in eine falsche Richtung", so Kurz. Er habe seine Meinung, respektiere es aber auch, wenn jemand anders als er denkt.
Video: Trump unmittelbar vor Wahlsieg
Zusammenfassung
- Am Mittwoch reagierte der ehemalige österreichische Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz im PULS 24 Interview auf den Wahlsieg von Donald Trump.
- In seinen "Begegnungen in den USA" habe Kurz den Eindruck bekommen, dass die Eliten "ein Stück weit entkoppelt sind von der Meinung der Masse der Menschen".
- "Die Masse der Amerikaner glaub ich, wünscht sich eine sehr klare Haltung gegenüber illegaler Migration, wünscht sich ein Ende auch mit all diesen 'Woke-Entwicklungen' und hofft auf eine bessere wirtschaftliche Entwicklung und weniger Inflation", so Kurz.
- Auf die Frage von PULS 24 Moderator René Ach, was "wokeness" für ihn bedeutet und ob sie eine Gefahr für ihn ist, erläutert Kurz seine Interpretation des Wortes.
- Für eine "Gefahr" hält er "wokeness" nicht unbedingt, aber für "falsch".