Küssende MännerAPA/AFP/FRANCOIS GUILLOT

"Küssende Männer ekelhaft": FPÖ-Umfrage sorgt für Empörung

Dass sich die FPÖ mit dem Thema Homosexualität nicht identifizieren kann, dürfte bekannt sein. Nun wollte die FPÖ-geführte-Stadtgemeinde Ansfelden in Oberösterreich von ihrer Jugend wissen, wie sie zu dem Thema steht und sorgte prompt für Empörung.

"Ich finde es ekelhaft, wenn zwei Männer sich küssen" oder "Ein gutes Paar besteht aus einem Mann und einer Frau". Zu finden waren diese Aussagen in einer Umfrage der freiheitlich-geführten Stadtgemeinde Ansfelden in Oberösterreich. Die Studie sollte dazu dienen, neue Konzepte für die Jugendförderung in der Stadt zu entwickeln. Die 14-bis 21-jährigen Umfrage-Teilnehmer:innen wurden gebeten, den Grad ihrer Zustimmung anzugeben.

Kritik ließ nicht lange auf sich warten: Die SPÖ Ansfeld forderte die umgehende Entfernung des Fragebogens. Gegenüber der "Oberösterreichischen Nachrichten" sprach Gemeinderätin Renate Heitz (SPÖ) von einem "homophoben Weltbild". Sie kritisierte nicht nur FPÖ-Bürgermeister Christian Partoll, sondern auch den Jugendstadtrat.

FPÖ ortet "Angriff auf die Wissenschaft"

Auch die Grüne Jugend empfand die Umfrage als Bestätigung des homophoben Weltbildes der FPÖ. Bürgermeister Partoll wollte das allerdings nicht so auf sich sitzen lassen und ortete einen "Angriff auf die Wissenschaft". Er verteidigte den Fragebogen damit, dass er in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie der Johannes Kepler Universität Linz erstellt wurde.

Die Homosexuelle Initiative Linz HOSI nannte es einen "neuen Tiefpunkt" der FPÖ. Durch die Uni Linz lasse die Partei ihr "mehr als vorgestriges Weltbild in Sachen Sexualität und Geschlechterrollen abnicken".

Nach der Kritik und mehreren Medienberichten entfernte die FPÖ mehrere Fragen und Antwortmöglichkeiten aus dem Fragebogen.

ribbon Zusammenfassung
  • Dass sich die FPÖ mit dem Thema Homosexualität nicht identifizieren kann, dürfte bekannt sein.
  • Nun wollte die FPÖ-geführte-Stadtgemeinde Ansfelden in Oberösterreich von ihrer Jugend wissen, wie sie zu dem Thema steht und sorgte prompt für Empörung.