Kriegsgegner Nadeschdin meldet sich als Putins Gegenkandidat
Er habe 105.000 Unterschriften von Unterstützern bei der Zentralen Wahlkommission eingereicht, was technisch gesehen ausreiche, um gegen Amtsinhaber Wladimir Putin anzutreten, teilte Nadeschdin am Mittwoch mit und bedankte sich bei seinen Anhängern.
Wahlbehörde wird Kandidaten bekannt geben
Dies sei das Ergebnis des Einsatzes Tausender Menschen, die viele Tage unermüdlich dafür gearbeitet hätten, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Als ein von einer Partei nominierter Kandidat muss Nadeschdin 100.000 Unterschriften in mindestens 40 russischen Regionen sammeln, um bei den Wahlen vom 15. bis 17. März antreten zu können.
Die Wahlbehörden werden nun die Echtheit der von Nadeschdin eingereichten Unterschriften prüfen und im nächsten Monat bekanntgeben, wer neben Putin auf dem Wahlzettel stehen wird.
Putin, der sich entschieden hat, als Unabhängiger und nicht als Kandidat der Regierungspartei Einiges Russland anzutreten, benötigt 300.000 Unterschriften. Seinen Anhängern zufolge hat er bereits über 3,5 Millionen gesammelt.
Scharfe Kritik an Ukraine-Krieg
Putins Sieg gilt zwar weithin als sicher.
Aber Nadeschdin hat einige Beobachter mit seiner scharfen Kritik an dem von der Regierung als "spezielle Militäroperation" bezeichneten Krieg gegen die Ukraine überrascht. Erst kürzlich kritisierte er nach zahlreichen Heizungsausfällen im kalten Winter, dass Russland es sich leisten könnte, mehr für seine Bürger auszugeben, wenn es nicht so viel Geld in das Militär stecken würde.
Zwar mahnen Regierungsgegner, Nadeschdin hätte es in einem so streng kontrollierten politischen System ohne den Segen der Behörden nicht so weit bringen können, was er bestreitet. Dennoch haben seine freimütigen Äußerungen über den Krieg Spekulationen geschürt, dass er eine unausgesprochene rote Linie überschritten haben und wegen eines Formfehlers von der Kandidatur ausgeschlossen oder zum Rückzug gezwungen werden könnte.
Zusammenfassung
- Der russische Kriegsgegner Boris Nadeschdin hat nach eigenen Angaben genug Unterschriften für eine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im März gesammelt.
- Er habe 105.000 Unterschriften von Unterstützern bei der Zentralen Wahlkommission eingereicht, was technisch gesehen ausreiche, um gegen Amtsinhaber Wladimir Putin anzutreten, teilte Nadeschdin am Mittwoch mit und bedankte sich bei seinen Anhängern.
- Die Wahlbehörden werden nun die Echtheit der von Nadeschdin eingereichten Unterschriften prüfen und im nächsten Monat bekanntgeben, wer neben Putin auf dem Wahlzettel stehen wird.