Gewessler: Österreichs Haushalte sind für Winter gesichert
Die Regierung plant ein weiteres Energiekosten-Entlastungspaket. An dem werde laut der Ministerin mit Hochdruck gearbeitet. Wann es präsentiert werden soll, sagte Gewessler nicht. Klar sei, dass der Gasmarkt an die Grenze der Rationalität gestoßen sei. Daher wolle man die Gasbevorratung auf neue Beine stellen, "damit wir geschützt in den nächsten Winter gehen", sagte Gewessler am Dienstag.
Der Bundesregierung sei das Problem der Teuerung sehr bewusst, daher gebe es schon ein Maßnahmenpaket mit einem Volumen von insgesamt 1,7 Milliarden Euro. Laut Gewessler bringt es Haushalten heuer bis zu 800 Euro Entlastung.
Vorbereitung auf den Winter
Sowohl Erdgas als auch Erdöl aus Russland fließen, wie Gewessler betonte. Jedoch müsse man sich auf alle Szenarien einstellen, denn Gazprom sei "kein neutraler Marktakteur". Kurzfristig, mit Blick auf den nächsten Winter, arbeite man an einer Diversifizierung der Lieferländer und an der Gasbevorratung. Längerfristig gehe es darum, die Energiewende voranzutreiben und den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu beschleunigen.
Im PULS 24 Interview sagt die Ministerin, dass sich in Österreich, obwohl zu 80 Prozent von russischem Gas abhängig, keiner Sorgen machen müsse, im nächsten Winter zu erfrieren. "Die österreichischen Haushalte sind gesichert, auch diesen Winter."
Gasbevorratung
Bei der Gasbevorratung in Österreich habe man gesehen, dass der Markt an seine Grenze komme. Deshalb sei im vergangenen Jahr so wenig eingespeichert worden und Österreich mit recht niedrigen Füllständen in den Gasspeichern in den Winter gegangen. Für geschützte Kunden, also Haushalte, gebe es jetzt schon eine Vorsorgeverpflichtung, die werde auch erfüllt. Die Frage sei, ob dies ausreiche oder ob nicht eine strategische Reserve zu überlegen sei. Man arbeite im Hinblick auf den nächsten Winter "auf beiden Ebenen", so Gewessler. Zur Gasbevorratung gelte es eine Lösung zu finden mit den Versorgern, die großteils ohnedies in öffentlichem Eigentum stünden.
Raus aus russischem Gas und rein in erneuerbare Energien
Eines wichtigsten Instrumente, um die Abhängigkeit von russischem Gas und von fossilen Energieträgern anzugehen, sei der Klima- und Energiefonds, so Gewessler. Dieser startet mit knapp 300 Millionen Euro Budget ins neue Förderjahr 2022, dotiert aus Mitteln des Ministeriums und europäischen Fördertöpfen. "Wir werden jetzt in unsere Energieunabhängigkeit und in unsere Energiesicherheit investieren", so die Ressortchefin: "Das heißt raus aus russischem Gas und rein in erneuerbare Energien. Wir bauen unser Energiesystem um. Wir tun was für eine unabhängige Energieversorgung."
300 Millionen für Klimaprojekte
Von den knapp 300 Millionen Euro zur Umsetzung klimawirksamer Projekte fließen gut 140 Millionen in Programme und Initiativen zum Thema Mobilität, je 40 Millionen in die Innovationsprogramme des Fonds und in den Ausbau erneuerbarer Energien. Mit den Mitteln könne man den Weg fortsetzen, "aber mit höherer Dringlichkeit", so KliEn-Geschäftsführerin Theresia Vogel: "Wir müssen schneller werden."
Beispielhaft verwies Vogel auf Projekte zur Nutzung von Geothermie zur Wärmeversorgung in Städten und Gemeinden. Co-Geschäftsführer Ingmar Höbarth: "Jede Gemeinde, jede Privatperson, jeder Betrieb kann Teil der Energiewende werden."
Zusammenfassung
- Die Regierung plant ein weiteres Energiekosten-Entlastungspaket. An dem werde laut der Ministerin mit Hochdruck gearbeitet. Wann es präsentiert werden soll, sagte Gewessler nicht.
- Klar sei, dass der Gasmarkt an die Grenze der Rationalität gestoßen sei. Daher wolle man die Gasbevorratung auf neue Beine stellen, "damit wir geschützt in den nächsten Winter gehen", sagte Gewessler am Dienstag.
- Sowohl Erdgas als auch Erdöl aus Russland fließen, wie Gewessler betonte. Jedoch müsse man sich auf alle Szenarien einstellen, denn Gazprom sei "kein neutraler Marktakteur".
- Kurzfristig, mit Blick auf den nächsten Winter, arbeite man an einer Diversifizierung der Lieferländer und an der Gasbevorratung.
- Längerfristig gehe es darum, die Energiewende voranzutreiben und den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu beschleunigen.
- Im PULS 24 Interview sagt die Ministerin, dass sich in Österreich, obwohl zu 80 Prozent von russischem Gas abhängig, keiner Sorgen machen müsse, im nächsten Winter zu erfrieren. "Die österreichischen Haushalte sind gesichert, auch diesen Winter."