Edtstadler: Als Politikerin "an der Farbe des Lippenstifts" bewertet

Anlässlich des Weltfrauentags am vergangenen Mittwoch spricht Edtstadler über das politische Geschäft als Frau. Als Politikerin werde man wegen des Geschlechts anders bewertet, etwa "an der Farbe des Lippenstifts oder an der Farbe der Jacke".

Es sei auch ihr schon passiert, dass die Größe ihres Kleiderschranks Thema gewesen sei. Diese Unterschiede zwischen Mann und Frau müsse man anpacken. "Bis wir da wirklich Gleichberechtigung haben, gibt es noch viel gesellschaftliche Arbeit zu leisten", so die Verfassungsministerin.  

Neutralitätsdebatte "zu verkürzt"

Die Diskussion rund um die Neutralität Österreichs sei Edtstadler "zu verkürzt". Die Neutralität steht in der Verfassung, "deshalb sollte man hier nicht das Kind mit dem Bade ausschütten".

Auch ohne einen NATO-Beitritt unterstützte man die Ukraine, etwa durch politische Solidarität oder humanitäre Hilfe. 

Laut Edtstadler braucht die Ukraine natürlich militärische Hilfe, aber da sei die Haltung klar, "dass wir das als neutraler Staat nicht leisten, und das ist auch im europäischen Kontext akzeptiert".

Klare Absage an Führungsdebatte in der Volkspartei

In den Umfragen liegt die Volkspartei weit hinter den Ergebnissen der letzten Nationalratswahl zurück. Die Höheflüge unter Sebastian Kurz und insbesondere das Ergebnis der Wahl 2019 sei laut Edtstadler eine "Sensation, wenn man so will". 

Umfragen wolle man aber nicht überbewerten. Wie man laut der ÖVP-Ministerin am Beispiel der Kärnten-Wahl gesehen hätte, können Umfragen auch "ganz ordentlich daneben liegen."

Auf die Frage, ob Karl Nehammer der richtige Parteichef sei, entgegnet Edtstadler: "Definitv ist er der richtige Mann". Einen Seitenhieb an die SPÖ liefert sie auch nach. Personaldebatten wolle sie ohnehin nicht öffenltich führen, denn "man sieht ja, wo das hinführt bei der SPÖ". 

Karoline Edtstadler als Parteichefin? Da gibt es eine klare Absage. Nehammer würde "wirklich hart" an der Spitze kämpfen. Und Edtstadler weiter: "Ich bin froh, da auch mit ihm im Team arbeiten zu dürfen."