APA/GEORG HOCHMUTH

Italien will mindestens 10.000 Euro Strafe für Klima-Aktivisten

Die Strafen sollen bis zu 60.000 Euro hoch sein. Aktionen in Rom am Bernini-Brunnen oder der spanischen Treppe hatten das Fass für die Politik zum Überlaufen gebracht.

Italien will künftig hart gegen Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten vorgehen, die Monumente beschmieren. So hat der italienische Ministerrat am Dienstag einen Gesetzesentwurf mit strengen Strafen für Personen, die Sehenswürdigkeiten beschmutzen, ruinieren, oder verunstalten, verabschiedet. Die Verordnung soll Vandalenakte gegen Kunstwerke, wie sie in den vergangenen Monaten von Umwelt-Aktivisten begangen wurden, verhindern, berichtete Kulturminister Gennaro Sangiuliano.

Strafen bis zu 60.000 Euro sind vorgesehen. "Je nach Schwere der Straftat reicht die Spanne von mindestens 10.000 Euro bis zu maximal 60.000 Euro. Diese Summen kommen zu den Beträgen hinzu, zu denen die Täter letztendlich in einem Straf- oder Zivilverfahren verurteilt werden", sagte der Minister.

Politik sieht "systematischen Vandalismus"

Der jüngste Vorfall einer langen Serie ereignete sich am 1. April in Rom, als eine schwarze Flüssigkeit in den Bernini-Brunnen vor der Spanischen Treppe geschüttet wurde. Der Angriff auf den Brunnen in Rom sei "der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", hatte Kulturminister Sangiuliano betont. "Wir sind mit einem systematischen Vandalismus gegen unser künstlerisches und kulturelles Erbe konfrontiert, das absolut nichts mit Umweltschutz zu tun hat. Diejenigen, die unser kulturelles Erbe beschädigen, dürfen nicht ungestraft davonkommen, sie müssen streng bestraft werden", so der Minister.

Der geschwärzte Brunnen in Italien ist Teil einer Serie von aufsehenerregenden Protestaktionen in ganz Europa, mit denen die Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" auf den Klimanotstand aufmerksam machen und Politiker zum schnelleren Handeln auffordern wollen. Ähnliche Aktionen waren unter anderem in Florenz und Mailand durchgeführt worden. Zuvor hatten die Aktivisten bereits zahlreiche andere Kunstwerke und Kulturstätten mit Farbe, Kartoffelpüree oder Suppe attackiert. Zudem kleben sich Mitglieder der Gruppe immer wieder auf Straßen fest und sorgen so für Verkehrsbehinderungen.

ribbon Zusammenfassung
  • Aktionen in Rom am Bernini-Brunnen oder der spanischen Treppe hatten das Fass für die Politik zum Überlaufen gebracht.