Iranischer Atom-Chefverhandler kommt nach Wien
Laut der Nachrichtenagentur IRNA will Bagheri Kani nach Konsultation in Teheran in die Bundeshauptstadt kommen, um ab Montag an der achten Verhandlungsrunde teilzunehmen. "Wir versuchen alle, ein gutes Abkommen zu erzielen", erklärte der iranische Außenminister. Teherans "rote Linien" seien den westlichen Verhandlungspartnern deutlich gemacht worden. "Bereit, unverzüglich ein gutes Abkommen zu beschließen, sollten sie wirklichen Willen zeigen", fügte er hinzu.
Die USA hatten sich 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen und ihre Wirtschaftssanktionen wieder in Kraft gesetzt. Danach zog sich auch Teheran schrittweise aus der Vereinbarung zurück und fuhr sein Atomprogramm hoch.
Unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden kamen die Gespräche über ein neues Abkommen wieder in Gang. An den Wiener Verhandlungen beteiligt sind China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland. Die USA sind indirekt einbezogen.
In den vergangenen Tagen hatten Frankreich, Deutschland, die USA und der Iran Fortschritte bei den Verhandlungen gemeldet. Irans Chefunterhändler Ali Bagheri reiste zu Konsultationen nach Teheran. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sprach am vergangenen Wochenende von einem "Moment der Wahrheit". Es lägen nun "alle Elemente für einen Abschluss der Verhandlungen" auf dem Tisch.
Zusammenfassung
- Teheran prüft nach eigenen Angaben den Rohentwurf eines Vertrags über die Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015.
- Er habe mit dem als Vermittler tätigen EU-Außenbeauftragten Josep Borrell telefoniert, fügte er hinzu.
- Irans Chefunterhändler Ali Bagheri Kani will noch am Sonntag nach Wien zurückkehren, wo die Verhandlungen laufen.
- "Wir versuchen alle, ein gutes Abkommen zu erzielen", erklärte der iranische Außenminister.