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Iran will Atomgespräche mit drei europäischen Ländern führen

Der Iran will einem Medienbericht zufolge am 13. Jänner mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien Gespräche über sein Atomprogramm führen. "Die neue Gesprächsrunde zwischen dem Iran und drei europäischen Ländern findet in Genf statt", zitierte die iranische Nachrichtenagentur ISNA den stellvertretenden Außenminister Kazem Gharibabadi am Mittwoch. Demnach werde es sich bei den Gesprächen um einen "Dialog und Beratungen und nicht Verhandlungen" handeln.

Bereits im November hatten sich Vertreter der vier Länder unter strengster Geheimhaltung am Genfer See getroffen. Zuvor hatten Frankreich, Deutschland und Großbritannien gemeinsam mit den USA bei einem Treffen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine Resolution durchgesetzt, in der sie dem Iran mangelnde Kooperation in Atomfragen vorwarfen.

Teheran kündigte daraufhin an, "neue fortschrittliche Zentrifugen" in Betrieb zu nehmen. Nach Angaben der IAEA wird die Inbetriebnahme neuer Zentrifugen in der Anlage in Fordo dazu führen, dass die Produktionsrate von bis zu 60 Prozent angereichertem Uran "erheblich gesteigert" wird. Für den Bau von Atomwaffen ist eine Anreicherung auf 90 Prozent nötig.

Der Iran besteht darauf, Atomkraft zu zivilen Zwecken nutzen zu dürfen, und bestreitet Absichten zum Bau einer Atombombe. 2015 hatte das Land mit den USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland ein Abkommen zur Einschränkung seines Atomprogramms geschlossen.

Die USA hatten das Abkommen aber 2018 unter Präsident Donald Trump einseitig aufgekündigt und Sanktionen gegen Teheran wieder eingeführt, woraufhin der Iran sich schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen hielt.

Der iranische Präsident Masoud Pezeshkian befürwortet neue Verhandlungen, um das Abkommen wiederzubeleben. Das Treffen im Jänner wird nur eine Woche vor der Vereidigung Trumps für seine zweite Amtszeit stattfinden. Während seiner ersten Amtszeit zwischen 2017 und 2021 verfolgte Trump eine Politik des "maximalen Drucks" gegenüber dem Iran.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Iran plant am 13. Januar Gespräche mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien in Genf über sein Atomprogramm, die als Dialog und Beratungen bezeichnet werden.
  • Nach einem Treffen im November warfen die europäischen Länder dem Iran mangelnde Kooperation vor, woraufhin Teheran die Inbetriebnahme neuer Zentrifugen ankündigte, die die Urananreicherung auf 60 Prozent erhöhen.
  • Der iranische Präsident unterstützt neue Verhandlungen zur Wiederbelebung des 2015 geschlossenen Atomabkommens, das die USA 2018 aufkündigten, während die Gespräche kurz vor der möglichen zweiten Amtszeit von Donald Trump stattfinden.