Hinterbänkler der Republikaner wollen Parlaments-Top-Job
Am Montagabend (Ortszeit) will die Fraktion in Washington zu einer internen Sitzung zusammenkommen, in der sich die Kandidaten vorstellen. Am Dienstag soll nach Angaben der Fraktion der Wahlprozess im Plenum möglichst weitergehen. Bis dahin liegt die gesetzgeberische Arbeit in der Kammer weiter größtenteils brach.
Nach drei verlorenen Wahlgängen für das Vorsitzenden-Amt war der Hardliner Jordan am Freitag aus dem Rennen ausgestiegen. Die republikanische Fraktion ließ den Vertrauten des früheren US-Präsidenten Donald Trump als ihren Kandidaten fallen. Zweieinhalb Wochen nach der dramatischen Abwahl des bisherigen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, ebenfalls im Streit zwischen Trump-Hardlinern und Gemäßigteren, begann die Suche nach einem Nachfolger damit von vorne.
McCarthy war Anfang Oktober in einer historischen Abstimmung von dem Posten abgewählt worden. Radikale Republikaner hatten ihn aus dem Amt getrieben. Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein Vorsitzender des Repräsentantenhauses auf diesem Weg seinen Job verlor. Das Amt kommt in der staatlichen Rangfolge der Vereinigten Staaten an dritter Stelle nach dem Präsidenten und dem Vize-Präsidenten.
Die Republikaner haben im Repräsentantenhaus nur eine knappe Mehrheit, und die Fraktion ist extrem zersplittert. Es ist daher unklar, wer als Kandidat die Mehrheit der republikanischen Abgeordneten hinter sich versammeln kann. Vor Jordan hatte das bereits Steve Scalise aus der Fraktionsführung vergeblich versucht. Scalise zog seine Bewerbung schließlich noch vor einem Votum im Plenum der Kammer zurück. Das Chaos im Parlament zeigt eindrücklich, in welchem Zustand sich die Republikanische Partei befindet.
Zusammenfassung
- Nach dem Aus für den Republikaner Jim Jordan im Rennen um den mächtigsten Chefposten im US-Parlament bewerben sich diverse Parteikollegen für das Amt.
- Mehrere weniger prominente republikanische Abgeordnete verkündeten nach Jordans Rückzug am Freitag, dass sie für das Amt des Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses antreten wollen.
- Die Republikaner haben im Repräsentantenhaus nur eine knappe Mehrheit, und die Fraktion ist extrem zersplittert.