APA/GEORG HOCHMUTH

Handgreiflichkeiten bei Ärztekammer-Sitzung

Bei einer Sitzung der Wiener Ärztekammer soll es am Freitagabend zu Querelen gekommen sein.

Bei einer Wiener Ärztekammer (ÄK)-Sitzung soll es am Freitagabend zu Tumulten und Handgreiflichkeiten gekommen sein, berichten mehrere Medien. Konkret geht es um die Kuriensitzung der niedergelassenen Ärzte, wo ein Zwischenbericht rund um die ÄK-Tochterfirma "Equi4Ordi" präsentiert werden hätte sollen. Gegen diese wird aktuell wegen des Verdachts der Untreue ermittelt.

Verschiedene Darstellungen

Aufgebracht hatte diese Vorwürfe unter anderem der Kurienobmann Erik Randall Huber. Zwischen ihm und dem Präsidium kam es zur Auseinandersetzung. Über die Abläufe gibt es verschiedene Darstellungen, berichten die "Kronen Zeitung" und "ORF Heute".

Es sei bereits von Anfang an zu massiven Störaktionen von Huber gekommen. Dann habe es verbale und schließlich auch tätliche Auseinandersetzungen gegeben, berichtet ÄK-Mandatar Andreas Schindl gegenüber dem ORF.

Man hätte dem Obmann gegenüber bei der außerordentlichen Sitzung am Freitag die Befangenheit ausgesprochen. Er hätte wichtige Anträge entgegen der Geschäftsordnung nicht zugelassen. Danach habe sich Huber geweigert, den Sitzungssaal zu verlassen, weswegen die Sitzung in einen anderen Raum verlegt wurde, sagt Kammerpräsident Johannes Steinhart gegenüber der "Kronen Zeitung".

Die Sitzung sei dann unter Hubers Stellvertreterin weitergeführt worden.

Putsch?

Über die Gültigkeit des Befangenheitsbeschlusses herrscht nun aber Uneinigkeit. Laut Huber hätte ÄK-Präsident Steinhart mit "Getreuen" den Raum verlassen und eine "eigene illegale Sitzung" durchgeführt. Er sagt gegenüber der "Kronen Zeitung" sogar, dass es sich um einen "Putsch" handelt.

Auch der "Dossier"-Journalist Ashwien Sankholkar veröffentlicht auf Twitter ein Gedächtnisprotokoll von Huber. Da spricht er davon, dass man mit "roher Gewalt" versucht habe ihm die Sitzungsführung zu entreißen. Da nach den Tumulten Mandatare die Sitzung verlassen hätten, hätte es sich beim Zusammentreffen von Steinhart danach um eine nichtige "Gegensitzung" gehandelt.

Behörde soll jetzt entscheiden

Über die Gültigkeit soll nun die MA 40 als Aufsichtsbehörde entscheiden.

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