Grüne wollen weiterregieren, auch in Dreierkoalition
Kogler warnte beim Wahlkampfauftakt, dass andere Parteien Erreichtes im Umweltbereich rückgängig machen könnten. Nach der Wahl brauche es eine Regierung der "konstruktiven Kräfte". Nur mit den Grünen sei aber garantiert, dass die FPÖ nicht an die Macht komme.
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Gegenüber PULS 24 konkretisierte er: Bei ÖVP und auch bei der SPÖ sei dies nicht sicher. Bei der SPÖ wisse man etwa nicht, ob man die "Doskozil-Linie" bekomme oder eine andere. Man wisse auch nicht, "wer sich bei den Schwarzen durchsetzt und was da nachher kommt". "Sicher bist du nur mit Grün", meinte Kogler - und verwies auf die Möglichkeit einer Dreierkoalition.
"Wir setzen uns durch"
Im Wahlkampf sei man von Populisten von links und rechts umzingelt, deren Ideen seien meist unseriös, ließ Kogler auf der Bühne wenig Gutes am Mitbewerb. Die Grünen seien die einzige Partei, die sich für einen sozial verträglichen Klimaschutz starkmache, "wo auch noch für die Wirtschaft etwas herausschaut". Die ÖVP bremse bei diesem Thema, "aber wir setzen uns durch". Die SPÖ betoniere, wo man sie lasse, und in der FPÖ würden die "Klimawandel-Leugner" mit den "Putin-Freunden" fusionieren.
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Dabei müsste aus Koglers Sicht angesichts der jüngsten Sturzfluten in Österreich sogar den Rechtspopulisten klar sein, wie dringlich der Klimaschutz sei. "Wer das nicht erkennen will, hat entweder ein Intelligenzproblem oder er ist bösartig und verfolgt eine andere Agenda. Das werden wir ganz klar benennen in diesem Wahlkampf, das ist nicht nur gemütlich."
Gleichzeitig appellierte er, den Klimaschutz auch als Chance zu sehen, um Leitbetriebe in Österreich zu etablieren und krisensichere Jobs für Junge zu schaffen, statt "den alten Verbesserphilosophien" nachzuhängen.
Gewessler besorgt um Klimaticket
Explizit legte auch Umweltministerin Leonore Gewessler ihre Rede an: "Wir haben uns jetzt nicht fünf Jahre lang den Arsch aufgerissen, damit Kickl und Konsorten das Klimaticket abdrehen. Und wir haben uns auch nicht fünf Jahre die Füße wundgerannt für die Energiewende, damit jetzt die blauen Putin-Freunde die Erneuerbaren-Förderung und den Klimabonus abdrehen", polterte sie vor Regierungsmitgliedern, Nationalratsabgeordneten und Anhängern der Partei.
Die Grünen hätten auch nicht das EU-Renaturierungsgesetz durchgesetzt, "damit dann die schwarzen und roten Betonmischer durch die Naturschutzgebiete fahren und alles plattmachen".
Es stehe wahnsinnig viel auf dem Spiel, warnte auch Justizministerin Alma Zadić. Bei der Nationalratswahl gebe es die Wahl zwischen "rechten, rückwärtsgewandten, frauenfeindlichen Politikerinnen und Politikern" und echter Gleichberechtigung.
In der Bundesregierung mit der ÖVP hätten die Grünen sich jeden Tag mit dem "alten Denken" angelegt, Maßnahmen wie die Valorisierung der Sozialleistungen, das Klimaticket oder die Stärkung der Justiz seien ihrer Partei zu verdanken.
"Die Wahl sei eine Richtungsentscheidung"
Auch in Wien hätten die Grünen in der Regierung einen Unterschied gemacht, die grünregierten Bezirke seien hitzeresistenter, grüner und lebenswerter. Von der Regierungsbeteiligung der NEOS hingegen spüre man nichts. "Es ist einfach nichts da." Die Wahl sei eine Richtungsentscheidung, rief sie dazu auf, im Wahlkampf um Unentschiedene zu kämpfen. Die Umweltministerin gab dabei als Ziel aus, 500.000 Stimmen zu gewinnen.
Nach ihrem Rekordergebnis bei der Nationalratswahl 2019 von 13,9 Prozent kämpfen die Grünen derzeit mit etwas schlechteren Umfragewerten. Derzeit droht den Grünen laut Umfragen ein Rennen um Platz vier mit den NEOS. Beide Parteien können laut den Erhebungen mit neun bis elf Prozent der Stimmen rechnen.
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Zusammenfassung
- Die Grünen starten kämpferisch in den Wahlkampf und betonen ihre Erfolge in der Regierung, insbesondere im Bereich des Klimaschutzes.
- Es mache einen Unterschied, ob die Grünen in der Regierung seien, betonte Spitzenkandidat Werner Kogler - und brachte eine Dreierkoalition ins Spiel.
- Umweltministerin Leonore Gewessler hebt die Bedeutung der Grünen bei der Energiewende und dem Klimaticket hervor und warnt vor möglichen Rückschritten durch die FPÖ.
- Die Grünen setzen sich das Ziel, 500.000 Stimmen zu gewinnen, kämpfen jedoch derzeit mit schlechteren Umfragewerten von 9 bis 11 Prozent.