APA/APA (Archiv/dpa)/Christoph Schmidt

George Floyd sagte mehr als 20 Mal: "Ich kann nicht atmen"

Der von US-Polizisten im Mai in Minneapolis getötete Afroamerikaner George Floyd soll vor seinem Tod mehr als 20 Mal um Luft gefleht haben. Das geht aus dem Transkript eines Körperkamera-Videos hervor, das einer der beteiligten Polizisten vor Gericht vorlegte. Dem Papier zufolge waren seine letzten Worte: "Sie werden mich töten. Ich kann nicht atmen."

Der von US-Polizisten im Mai in Minneapolis getötete Afroamerikaner George Floyd soll vor seinem Tod mehr als 20 Mal um Luft gefleht haben. Das geht aus dem Transkript eines Körperkamera-Videos hervor, das einer der beteiligten Polizisten vor Gericht vorlegte. Dem Papier zufolge waren seine letzten Worte: "Sie werden mich töten. Ich kann nicht atmen."

Als die Beamten Floyd am 25. Mai festnahmen, bat er dem Transkript zufolge darum, ihn nicht in das Polizeiauto zu setzen, weil er klaustrophobisch sei. Als die Polizisten ihn ins Auto zwingen wollten, soll er gerufen haben, er werde "hier drinnen sterben". Später habe Floyd gesagt: "Mama, ich liebe dich. Sag meinen Kindern, dass ich sie liebe. Ich bin tot." Mehr als 20 Mal soll Floyd "I can't breath" gesagt haben - "Ich kann nicht atmen".

Dem Transkript zufolge sind in dem Video auch die Beamten zu hören, die Floyd sagen, er solle sich "entspannen". Als Floyd flehte, sie würden ihn töten, antwortete ihm demnach der Polizist Derek Chauvin: "Dann hör auf zu reden, hör auf zu schreien. Reden kostet verdammt viel Sauerstoff."

Chauvin war der Polizist, der knapp neun Minuten lang sein Knie auf Floyds Nacken drückte. Ihm wird "Mord zweiten Grades" zur Last gelegt. Das entspricht in etwa einem Totschlag in einem besonders schwerem Fall und kann mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden. Chauvin und drei weitere beteiligte Polizisten wurden am Tag nach Floyds Tod aus dem Polizeidienst entlassen.

Das Transkript wurde am Dienstag von Thomas Lane, einem der beschuldigten Polizisten, einem Gericht im US-Bundesstaat Minnesota übergeben. Lane will damit den Vorwurf der Beihilfe zu einem Tötungsdelikt gegen sich entkräften.

Floyd war unter dem Verdacht eines kleinen Falschgelddelikts von den Polizisten festgenommen worden. Sein Tod löste landes- und weltweite Demonstrationen gegen exzessive Polizeigewalt und Rassismus aus. Floyds verzweifelte Worte "Ich kann nicht atmen" wurden zum Slogan der Demonstranten.

Als Reaktion auf Floyds Tod und die Proteste wurden inzwischen Polizeireformen in mehreren US-Städten auf den Weg gebracht. Auch dem US-Kongress liegen Gesetzesvorschläge für Reformen bei der Polizei vor.

ribbon Zusammenfassung
  • Der von US-Polizisten im Mai in Minneapolis getötete Afroamerikaner George Floyd soll vor seinem Tod mehr als 20 Mal um Luft gefleht haben.
  • Das geht aus dem Transkript eines Körperkamera-Videos hervor, das einer der beteiligten Polizisten vor Gericht vorlegte.
  • Als die Polizisten ihn ins Auto zwingen wollten, soll er gerufen haben, er werde "hier drinnen sterben".
  • Floyds verzweifelte Worte "Ich kann nicht atmen" wurden zum Slogan der Demonstranten.